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Der Amtsbote Am Peenestrom
Ausgabe 1/2025
Aus den Städten und Gemeinden
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Ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und wer sie vertritt

In dieser neuen Reihe möchten wir Ihnen die Menschen vorstellen, die in unserem Amt Am Peenestrom aktuell kommunalpolitische Ehrenämter ausüben. Die ehrenamtlichen Bürgermeister und Ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter werden dabei auf freiwilliger Basis selbst zu Wort kommen.

Name:

Matthias Bluhm

Alter:

51

Beruf:

Selbständig

Familienstand:

verheiratet, 2 Kinder

Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich tätig?

Ich bin seit 2019 für die Gemeinde Lütow im Ehrenamt tätig, also jetzt in der 2. Legislaturperiode.

Welche Aufgaben nehmen Sie in Ihrem Ehrenamt wahr?

Aktuell unterstütze ich unseren Bürgermeister als Stellvertreter.

In der Vergangenheit übte ich mein Ehrenamt vordergründig als Bauausschussvorsitzender aus.

Neben zahlreichen privaten und öffentlichen Bauprojekten konnte ich dabei auch einige sehr interessante Entwicklungsvorhaben der Gemeinde selbst mitgestalten.

Ein schlüssiger Flächennutzungsplan und einige städtebauliche Neuordnungen sollen hier als Beispiel dienen. Ein Thema beschäftigt uns dabei schon am längsten und gilt als unser Herzensprojekt. Die Errichtung eines eigenen Dorfgemeinschaftszentrums mit neuer Feuerwehr, Veranstaltungsraum und vielleicht sogar einer Kita. Dank der Initiative eines privaten Investors und eines der Gemeinde wohlgesonnenen Planungsbüros, haben wir hier große Schritte in der Entwicklung machen können und sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Was bedeutet das Ehrenamt für Sie?

Der Begriff „ehrenamtlich“ klingt für viele Leute lediglich nach entschädigungslosem Mehraufwand und natürlich ist dies zum größten Teil faktisch richtig. Ich begreife das Ehrenamt allerdings mehr in den eigentlichen Wortsinnen. Dass ich aktiv an der Entwicklung unserer Gemeinde mitwirken kann, empfinde ich als eine „Ehre“ und den Begriff „Amt“ verstehe ich in diesem Kontext als eine Verpflichtung.

Gänzlich ohne Eigennutz opfere natürlich auch ich meine Freizeit nicht. Ich hoffe darauf unsere wunderschöne Gemeinde auf der Halbinsel Gnitz lebenswert und attraktiv mitgestalten können. Dabei liegt mir als zweifacher Familienvater, insbesondere die nächste Generation sehr am Herzen. Unsere zurückliegenden Entscheidungen in den Bereichen Wohnungsbau und kommunaler Entwicklung sind dafür wichtige Eckpfeiler.

Was bewirkt die Kommunalpolitik in Ihren Augen?

Wir verstehen unsere Aufgabe, vordergründig die Interessen unserer Gemeinde und deren Bürger zu vertreten, Meinungen, Daten und Fakten abzuwägen und zukunftsorientiert zu entscheiden. Das gelingt nur, wenn man diese Informationen lokal verarbeitet und abstimmt. Es gab in der Vergangenheit klare Positionierungen zu verschiedensten öffentlichen Themen, zu Gunsten unserer Gemeinde und ihrer Bürger, welche ohne unser Gremium ganz sicher nicht getroffen worden wären. Daher denke ich schon, dass unser Engagement einiges an Gewicht hat.

Auf welche Probleme stoßen Sie bei der Ausübung Ihres Ehrenamtes?

Da unsere Gemeinde eigenständig ist, haben wir sicherlich mehr Entscheidungsspielraum, um unsere Zukunft gestalten zu können. Der Wunsch bleibt dennoch oft Vater des Gedankens. Wie in vielen anderen Bereichen auch sind oft Desinteresse und Fehlinformationen unsere Gegner. Aber auch die Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden, mit denen wir zusammenarbeiten müssen, gestaltet sich in einigen Bereichen schwierig. So werden getroffene Entscheidungen über einen langen Zeitraum nicht umgesetzt. Der obligatorische „Personalmangel“ wird dazu oft und gerne zitiert, aber die Problematiken entstehen vermutlich auch aus anderen Gründen. Es gibt natürlich auch Bereiche, in denen zumindest die Zusammenarbeit mit unserer eigenen Verwaltung, dem Amt am Peenestrom sehr gut funktioniert. Daran sieht man, dass es auch anders ginge.

Was würden Sie jemandem raten, der/die überlegt ehrenamtlich und/oder kommunalpolitisch tätig zu werden?

Ursprünglich aus Mahlzow stammend, habe ich in der Gemeinde Lütow seit vielen Jahren eine neue, für mich und meine Familie, lebenswerte Heimat gefunden und bin gewillt mich darüber hinaus aktiv an der Entwicklung und dem Erhalt dieses Kleinods zu beteiligen. Als Familienvater und selbständiger Unternehmer, weiß ich natürlich nur zu gut wie kostbar Freizeit ist. Einigen ist dieser auch gar nicht möglich sich über Familie und Beruf hinaus zu engagieren. Dennoch rate ich jedem Interessierten sich über die Geschicke seiner Gemeinde, seines Ortes oder seiner Stadt zu informieren. Vielleicht auch einfach mal eine Gemeindevertretersitzung zu besuchen, um nicht auf die 4. Meinung des 6. Erzählers vertrauen zu müssen. In welcher Form auch immer - Werden Sie selbst aktiv.