Kapitänsbild „Louise“ im Stadtgeschichtlichen Museum

Am 22. September übergaben Sven Paulinius, Leiter der Fielmann-Filiale Greifswald, und Dr. Constanze Köster von der Museumsförderung der Fielmann AG das Kapitänsbild „Louise“ des Wolgaster Malers Alexis Carl Gottfried Schöngrün (1854 - 1942) an den stellvertretenden Bürgermeister Ralf Fischer.

Das Bild zeigt das Segelschiff „Louise“ und entstand um 1890. Entdeckt wurde es von Dr. Köster in einem Auktionskatalog des Koserower Kunstsalons. Mit Unterstützung der Fielmann AG konnte es für die Sammlung des Museums erworben werden.

Alex Schöngrün, wie er sich selbst nannte, war Sohn eines Kapitäns und selbst rund zwanzig Jahre zur See gefahren, bevor er sich der Malerei widmete. Seine Landschaften, Stadtansichten, Historien- und Seebilder machten ihn zum „malenden Chronisten“ seiner Heimatstadt Wolgast. Mehrere Werke gehören bereits zum Bestand des Museums. 2022 wurde ihm hier eine umfassende Werkschau mit Ausstellungskatalog gewidmet, kuratiert von Dr. Katharina Jenak.

Für Wolgast ist die Schenkung der „Louise“ die zweite Unterstützung durch die Fielmann AG. Bereits 2023 konnte mit Hilfe der Museumsförderung das Schiffsmodell der auf der Peenewerft gebauten „Scan Polaris“ für das Wolgaster Museum gesichert werden. Vizebürgermeister Ralf Fischer betonte bei der Übergabe, dass mit dem Kapitänsbild „Louise“ ein weiterer Baustein zur Veranschaulichung von Wolgasts maritimer Tradition hinzugekommen sei.

Auch mit Blick auf die kommenden Jahre sieht die Stadt in der Zusammenarbeit Chancen. Die Fielmann AG hat zugesagt, die Arbeit des Museums weiterhin zu begleiten. Zum 250. Geburtstag von Philipp Otto Runge 2027 wird eine Restaurierung der hochwertigen Kopie des Elternporträts angestrebt. 1906 beauftragte Alfred Lichtwark, erster Direktor der Hamburger Kunsthalle, Julius von Ehren mit diesem Werk, einhundert Jahre nach der Entstehung des Originals. Es ist heute selbst schon ein Stück Kunstgeschichte.

Vortrag im Stadtgeschichtlichen Museum Wolgast

27. November, 19 Uhr

„Propagandist unserer Kriegsfeinde“. Der Greifswalder katholische Pfarrer Alfons Maria Wachsmann im Visier der Nationalsozialisten

Referent: Prof. Dr. Thomas K. Kuhn (Universität Greifswald)

Alfons Maria Wachsmann (1886 - 1944) war Pfarrer der katholischen Pfarrei St. Otto Usedom-Anklam-Greifswald. Er trat dem Nationalsozialismus offen kritisch entgegen. In einer Zeit, in der die gleichgeschaltete staatliche Propaganda die öffentliche Meinung prägte, informierte er sich – trotz Verbots und Überwachung – über Radio Vatikan und die BBC aus London über die Geschehnisse in Deutschland und Europa.

Die Nachrichten gab er im Kreis seiner Mitbrüder, unter Gemeindemitgliedern und im Alltag weiter. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Thomas K. Kuhn (Universität Greifswald) beleuchtet in seinem Vortrag Wachsmanns Biografie und die Hintergründe seiner Verfolgung. Dabei geht es auch um die Situation katholischer Geistlicher im überwiegend evangelischen Vorpommern sowie um Formen kirchlichen Widerstands in der Region.

Organisiert wird der Vortrag vom Förderverein St. Petri Wolgast e. V.

Der Eintritt kostet 5 €

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