Gesamtansicht der Linde BNr. 69 mit leichtem Schrägstand.
Zwei der untersuchten Kopflinden vor dem Rungehaus in der Kronwiekstraße.
Vor dem Rungehaus in Wolgast stehen drei markante Kopflinden, die seit vielen Jahren das Straßenbild prägen. Die Bäume wurden im Herbst 2025 von einer öffentlich bestellten Sachverständigen eingehend geprüft. Anlass war der Verdacht auf mögliche Schäden im Bereich der Stammfüße, da der Gehweg dort vor einigen Jahren erneuert und Leitungen verlegt worden waren.
Die Untersuchung begann mit einer fachgerechten Sichtkontrolle. Beide Linden zeigten ein vitales Erscheinungsbild mit kräftigen Wiederaustrieben und einer gleichmäßig aufgebauten Krone. Der leichte Schrägstand beider Bäume erwies sich als natürliche Anpassung an die Lichtverhältnisse vor dem Gebäude.
Um den Verdacht auf innere Schäden genauer zu prüfen, wurde zusätzlich eine Schalltomographie durchgeführt. Diese bestätigte eine mittelgroße Fäule im Stammfuß beider Linden. Aufgrund der vergleichsweise geringen Höhe der Kopfbäume und der geschützten Lage an der Ostseite des Gebäudes stellt diese Fäule jedoch nach aktuellem Stand keine Gefahr für die Verkehrssicherheit dar.
Das Fachgutachten kommt zu einem klaren Ergebnis. Beide Linden können stehen bleiben. Sie sind verkehrssicher und benötigen keine Eingriffe. Wichtig ist jedoch eine engmaschige Kontrolle, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die Stadt lässt die Bäume daher künftig jährlich prüfen und beobachtet insbesondere den Stammfuß sowie mögliche Pilzfruchtkörper. Eine erneute Schalltomographie ist im Jahr 2028 vorgesehen.
Damit bleiben die beiden charakteristischen Linden am Rungehaus weiterhin Teil des historischen Ortsbildes und sollen möglichst lange erhalten werden.