Am Abend des 27. April war die kleine Wohnzimmergalerie des Rungehausesgut besucht, als Annerose Kolkwitz und Andrea Neye auf Violine und Akkordeon stimmungsvoll die Ausstellung „Heimathafen Wolgast - Kapitänsbilder und Seestücke“ musikalisch eröffneten. Anja Müller vom Wolgaster Rungeklub versorgte die Gäste u. a. mit Wein und hausgemachtem Apfelsaft.
An den Wänden hängen großformatige Gemälde von Wolgaster Segelschiffen, wie der Bark „Herzog Bogislaw“, der Brigg „Jupiter‘, oder der Brigg „Wolgast“ samt einem Porträt ihres Kapitäns Herrmann Salchow. Herzstück der kleinen Schau ist ein Gemälde WiIIy Stöwers.
Der Marinemaler widmete 1923 seiner Heimatstadt mit „Im Winterlager - aus meinen Knabenjahren“ eine Hommage an die Zeit der großen Segelschiffe und des Überseehandels.
Museumsleiter Stefan Rahde betonte die große Bedeutung des Seehandels für die Stadt: Zwischen 1760 und 1860 registrierte man im dänischen königlichen Sundzollregister 8.112 Passagen von Wolgaster Schiffen, die über den Öresund in die Nordsee und weiter in die Welt segelten, oder bepackt mit Farbholz, Kohle, oder Gewürzen zurück in die Ostsee kamen, den Heimathafen Wolgast im Blick. Zum Vergleich wurden aus Greifswald im selben Zeitraum 7.306 Passagen dieser auf wichtigen Schiffsroute registriert.
Bis zum 15. Juli präsentiert das Rungehaus eine Auswahl an Seestücken und Kapitänsbildern um Wolgast. aus und Der künstlerische Ausflug erstreckt sich von den Bildern stolzer Segelschiffe, wie sie in den Häusern ihrer noch stolzeren Kapitäne hingen, über romantische Erinnerungen an das Leben und Treiben im Hafen, bis hin zu Szenen, der Seefahrer die das raue Leben zeigen. Durch den Einsatz von QR-Codes, die dem Besucher erlauben, schnell und unkompliziert weitere Informationen zu den gezeigten Bildern abzurufen, können wir jetzt auch eine weitere Vertiefungsebene anbieten.
Frau Adelheidt Schmidt schenkte dem Stadtmuseum Wolgast einen Chapeau Claque, den ihr Großvater für die Hochzeit beim Wolgaster Herrenausstatter 1927 Hans Meyer erstanden hatte.
Als Opa Hermann im Dezember 1927 in Krummin seine Dora heiratete, müssen beide unfassbar stolz gewesen sein. Für die Trauung trug sie ein modernes weißes Kleid, er hingegen den klassischen schwarzen Frack mit Handschuhen und besagtem Klappzylinder. Die Kopfbedeckung kam nach diesem feierlichen Anlass nicht wieder zum Einsatz. Hermann und Dora bewirtschafteten zusammen einen Bauernhof, erst in Trassenheide, dann in Steinfurth. Sie hatten zusammen vier Kinder, von denen zwei den Krieg überlebten. Wahrenddessen lagerte der Zylinder auf dem Dachboden. Erst nach dem Tod der beiden kam er wieder zum Vorschein, und wurde von der Enkelin dem Stadtgeschichtlichen Museum Wolgast vermacht. Warum Wolgast? Weil Opa Hermann ihn dort gekauft hatte, bei Hans Meyer. Das Hochzeitsfoto stammt vom Wolgaster Fotografen Otto Lange.
Der Chapeau Ciack wird zukünftig in der Schneiderstube des Handwerkerbodens ausgestellt.
Aktuelle Änderungen weitere Veranstaltungen und finden Sie auf unserer Website museumwoIgast.de.
| Mai bis Oktober | Di.-So.: | 10-16 Uhr |
| November bis April | Di.-Sa.: | 10-16 Uhr |