Im Rahmen unseres Festjahres Wolgast 900 und des damit verbundenen Jubiläums der Christianisierung von Pommern wird von August bis Oktober eine Sonderausstellung im Museum Wolgast zu sehen sein. Wir freuen uns sehr darüber, dass für diese authentische, originale Stücke eingeworben werden konnten.
In den letzten Tagen wurden die Leihgaben der Landesarchächäologie Mecklenburg-Vorpommern und des Diözesanmuseums Bamberg in die Vitrinen des Museums Kaffeemühle in Wolgast gelegt.
Die öffentliche Austellungseröffnung fand am 07. August 2024
um 19 Uhr in der St. Petri Kirche in Wolgast statt.
Das Diözesanmuseum als Hüter des Bamberger Domschatzes ist berühmt für seine fast 1000 Jahre alten Kaisermäntel von Heinrich und Kunigunde – Textilien von unvergleichbarer Schönheit und Qualität – sowie für eine reiche Reliquiensammlung. Inmitten dieser katholischen Pracht befindet sich ein verhältnismäßig unscheinbarer Unterkiefer. Nähert man sich seiner Vitrine bemerkt man jedoch die Fassung aus Gold, besetzt mit Edelsteinen, die die zugeschriebene Bedeutung erahnen lassen. Ein Blick auf den Objekttext verrät: „Sog. Unterkiefer des heiligen Otto, Gebein gefasst, Gold und Edelstein.“
Dank der Unterstützung des Bistums Bamberg und der Museumsdirektorin Carola Schmidt findet die Reliquie, eine Mitra und die Krümme eines Bischofsstabes aus dem Umfeld des Apostels der Pommern den Weg nach Wolgast. Womöglich sind die Objekte tatsächlich zum ersten Mal seit 900 Jahren wieder an der Küste und werden an einem authentischen Ort der Mission gezeigt. Auch wenn Otto Wolgast erst 1128 aufsuchte, kündigte er doch zum Ende seiner ersten Reise an, hierher zu kommen.
Abgerundet wird die Wolgaster Schau mit Grabungsfunden der Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommern und Leihgaben des Muzeum Narodowe w Szczecinie. Gemeinsam mit den überlieferten, detaillierten und lebensnahen Berichten von Ottos Missionsreisen bieten die Exponate faszinierende Einblicke in die Glaubensvorstellungen und Lebensumstände der Menschen, die der Bischof aus dem fernen Bamberg auf beiden Seiten der Oder missionierte.
Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern sowie den Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg.
Die Ausstellung kann noch bis zum 31. Oktober von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 - 16 Uhr besichtigt werden.