Ihr seid unvergessen

In der Nacht vom 30. zum 31. August 1968 kann es nördlich der Halbinsel Darß in der Nähe der Kadetrinne zu einem tragischen Schiffsunglück, bei dem 7 Besatzungsangehörige den Tod fanden. Das Torpedoschnellboot der Volksmarine „Willi Bänsch" (844) befand sich bei einer Aufklärungsfahrt und kollidierte bei einer Sicht unter 50 Metern mit dem schwedischen Fährschiff „Drottningen" und sank.

Wie in jedem Jahr, so gedachten die Kameraden der Marinekameradschaft Bug 92 e.V. auch in diesem Jahr, dem 55. Jahrestag des Unglücks, am 26.08. mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein auf dem Dransker Friedhof der 7 Besatzungsangehörigen und aller auf See gebliebenen Seemänner und der gestorbenen Mitglieder der Marinekameradschaft. Nach der Ansprache des Vorsitzenden, Holger Neidel, traten alle Anwesenden in einer Schweigeminute ein, bevor es zu einem durch die Mitglieder der Gartensparte „Seeblick" in der Vereinsgaststätte organisierten Grillabend ging, wo bei vielen Gesprächen Erinnerungen ausgetauscht wurden, denn unter den 54 Anwesenden gab es auch Kameraden, die dieses tragische Unglück überlebt haben.

Am 27.08. fand die Ehrung auf See statt. Mit der „MS Alexander" ging es bei der 30.Ausfahrt von Saßnitz aus (auch das ist Tradition) zu einer vorher festgelegten Position. Hier wurden ca. 60 einzelne Rosen der Ostsee übergeben und unter den Klängen des Liedes „Ich hatte einen Kameraden" trat eine sehr emotional geladene Situation ein, bei der man eine Stecknadel hätte fallen hören. Mit einem großen Drehkreis um die im Wasser schwimmenden Rosen ging es zurück zum Hafen Saßnitz. Das Wetter spielte mit und so genossen alle Anwesenden an Oberdeck die einfallenden Sonnenstrahlen und die frische Seeluft.

Nach dem Absteigen und der Verabschiedung war man sich einig, auch im nächsten Jahr bei der Kranzniederlegung zusammen zu kommen.

Dieter Stübe