Blitzeinschlag in der Großstadt. Quelle: © Karl-Heinz-Laube / pixelio.de
Sturmschaden durch den Orkan Kyrill im Jahr 2007. Quelle: © Hartenfelser / Imago
Rauchmelder. Quelle: © Inga Nielsen / Shutterstock.com
Großbrand. Quelle: © Paul-Georg-Meister / pixelio.de
Ein Handtuch, das auf einer eingeschalteten Herdplatte liegt. Quelle: © Imagebroker / Imago
Aufräumarbeit nach dem Hochwasser in der Altstadt von Grimma, Sachsen, 2013. Quelle: © Jörn Haufe / Imago
Feuerwehrleute während einer Simulation eines Laborunfalls im Landeskriminalamt Mainz. Quelle: © Insadco / Imago
Eine Atemschutzmaske sollte in jedem Haushalt sein. Quelle: © Jochen Tack / Imago
In Deutschland sind wir grundsätzlich gut vorbereitet auf den Umgang mit Katastrophen. Aber auch die beste Hilfe ist nicht immer sofort zur Stelle. Bei einer großflächigen und sehr schweren Katastrophe können die Rettungskräfte nicht überall sein. Wenn Sie sich und Ihren Nachbarn selbst helfen können, sind Sie klar im Vorteil. Es kommt dann auf jeden Einzelnen an.
Hier finden Sie Hinweise darauf, wie Sie sich auf Notfälle vorbereiten können und wie Sie sich in einer Notsituation richtig verhalten. Lesen Sie die Handlungsempfehlungen und treffen Sie die notwendigen Vorbereitungen.
Lose Äste, umstürzende Bäume, herabfallende Dachpfannen und Blumenkästen - bei einem Unwetter sollte man sich nicht im Freien aufhalten. Vermeiden Sie insbesondere ge fährdete Bereiche wie Wälder. Die Gefahr für Leib und Leben ist zu groß.
Halten Sie Kerzen, Taschenlampen und ggf. ein UKW-Radio mit Batterien parat.
Bereiten Sie Notgepäck mit wichtigen Doku menten vor, falls Sie Ihr Zuhause verlassen müssen.
Im Schadensfall ist es hilfreich, wenn Sie Ihr Eigentum in Form von Fotos dokumentiert haben.
Achten Sie unbedingt auf die Unwetterwar nungen in den Medien. Unwettervorhersagen durch den Deutschen Wetterdienst können Sie auf www.dwd.de jederzeit online einsehen
Draußen
Das Entsetzen ist groß, die Gefahr auch. Feuer, das außer Kontrolle gerät, ist immer eine Katastrophe. Es gibt viele Ursachen für ein Feuer zu Hause oder in öffentlichen Gebäuden: Fehler in der Elektrizität, feuergefährliche Arbeiten, Unachtsamkeit im Haushalt, Fahrlässigkeit beim Grillen oder Überhitzung von Elektrogeräten. Ganz gleich, ob es dann zu einem offenen Feuer oder einem Schwelbrand kommt, die Folgen sind häufig katastrophal. Dabei können Sie effektiv vorbeugen und sich schützen. Was Sie tun sollten, lesen Sie hier.
Kleiner Aufwand.
Große Wirkung, die Leben rettet
Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten, Sie sollten sich über ein paar Dinge vorab informieren:
Kein Feuer ohne Rauch und giftige Gase. Schnell werden dann Fluchtwege unbenutzbar oder es kommt zu Rauchvergiftungen bzw. im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. Rauchmelder an der Zimmerdecke können Leben retten.
Handelsübliche Rauchmelder sind handtellergroß und problemlos montiert. Sie können als Einzelrauchmelder oder per Funk miteinander vernetzt betrieben werden und haben ein durchdringendes, akustisches Alarmsignal. Für Gehörlose gibt es Geräte mit Blitzlicht oder Vibrationsalarm. Beim Einbau ist auf die Zertifizierung nach VdS und DIN EN 14604 sowie auf das Q-Label (höhere Qualität) zu achten.
Bringen Sie die Rauchmelder immer am höchsten Punkt im Zimmer an, da Rauch nach oben steigt. Beachten Sie bei der Anbringung unbedingt die Hinweise des Herstellers. Die Geräte sollten einen Testknopf zur Kontrolle des Alarms haben. Sie zeigen an, wenn die Batterie ausgetauscht werden muss.
Löschgeräte wie Feuerlöscher gehören in jedes Unternehmen und am besten auch in jeden privaten Haushalt. Die Größe kann abhängig von den gesetzlichen Vorschriften und der potenziellen Brandgefahr variieren. Fragen Sie hierzu Ihre örtliche Feuerwehr. Alle Löschgeräte helfen nur in der Entstehungsphase eines Brandes. Schließlich ist die Löschdauer begrenzt. Bringen Sie sich deshalb bei einem Löschversuch nicht selbst in Gefahr. Über Bedienung und Löschkapazität gibt der Fachhandel Auskunft.
Ein Feuer im Haus ist immer eine Ausnahmesituation. Jetzt kommt es auf Sekunden an. Aber trotz allem sollten Sie nicht in Panik ausbrechen oder etwas Unbedachtes tun. Grundsätzlich gilt: Die Sicherheit von Menschen hat immer Vorrang vor allen Brandbekämpfungsmaßnahmen!
Sie entdecken einen Brand? Gehen Sie jetzt so vor:
| 1. | Das Feuer entsteht gerade | |
| Versuchen Sie sofort den Brandherd „im Keim“ zu ersticken. | |
| • | Unternehmen Sie nur dann Löschversuche, wenn keine Gefahr für Sie besteht! Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen! Dadurch kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen – das ist lebensgefährlich! Wenn es ohne eigene Gefährdung möglich ist, stellen Sie die Energiequelle ab oder nehmen Sie die Pfanne von der Kochplatte. Legen Sie einen Deckel auf die Pfanne, um das Feuer zu ersticken. Verwenden Sie nur spezielle Feuerlöscher, die für Fettbrände geeignet sind (Brandklasse F). |
| • | Schalten Sie elektrischen Strom vor Löschbeginn im Gefahrenbereich ab! Vorsicht Stromschlag! |
| • | Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin! |
| • | Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Dort bilden sich giftige Brandgase. Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, so bewegen Sie sich kriechend auf dem Boden vorwärts. Schließen Sie die Tür von außen und alarmieren Sie die Feuerwehr 112. |
Eine der häufigsten Ursachen für Feuer in der Küche:
| 2. | Löschversuche sind nicht möglich | |
| • | Schließen Sie die Fenster des Raumes, aber nur falls das ohne eigene Gefährdung möglich ist. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum. |
| • | Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen. |
| 3. | Feuerwehr rufen | |
| • | Rufen Sie die 112 an! |
| • | Melden Sie: Wer ruft an? Wo brennt es? Was brennt? Wie viel brennt (Umfang)? Welche Gefahren bestehen (Personen, Gasflaschen gelagert etc.)? |
| • | Warten Sie auf Rückfragen! |
| 4. | Personen warnen und sichern | |
| • | Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus! |
| • | Bringen Sie sich und andere in Sicherheit (gegebenenfalls auch durch andere Personen). |
| 5. | Feuerwehr erwarten und einweisen | |
| • | Beschreiben Sie der Feuerwehr die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können. |
| 6. | Alle raus | |
| • | Sie müssen das Gebäude oder die Wohnung, Etage etc. verlassen? Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt. |
| • | Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab, um ein schnelles Absuchen zu unterstützen. |
| • | Brandschutztüren und Brandabschnittstüren sind selbstverständlich geschlossen. |
| • | Halten Sie die Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen, für die Einsatzkräfte bereit. |
| 7. | Alle in Sicherheit | |
| Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung oder dem Haus in Sicherheit sind. Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon ausgehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet. | |
Das wird so schnell niemand vergessen: starker, wochenlanger Regen hat durch das Sommerhochwasser 2013 weite Teile Süd-, Ost- und Norddeutschlands in Katastrophengebiete verwandelt. In solchen Fällen können auch aus kleinen Bächen reißende Ströme werden, die eine Gefahr für Haus, Eigentum und
Leben bilden.
Drinnen und draußen
Das Wasser steigt und es ist kein Ende in Sicht. Jetzt ist immer noch Zeit, sich vorzubereiten.
Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über Rundfunk, Internet oder Videotext.
Machen Sie sich frühzeitig Gedanken über:
Im Haus
Das Wasser weicht. Jetzt heißt es: Bestandsaufnahme machen und aufräumen.
Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Vorsicht, Sie beschädigen
ansonsten die Bodenwanne des Hauses. Bitte achten Sie auf Informationen der Gemeinde. Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung.
Informationen zum Verhalten bei Hochwasser und bei allen anderen Gefahren können Sie auf www.hochwasserzentralen.de erhalten.
Wir leben in einer Industriegesellschaft und profitieren von den Möglichkeiten der modernen Technik. Aber keine Technik ohne Risiken. So gehört es - bei allen Sicherheitsstandards - auch zu unserem Leben, dass gefährliche Stoffe freigesetzt werden können. Zum Beispiel bei einem Unfall eines Gefahrguttransporters, einem Brand in einer Fabrik oder einem Lager mit chemischen Produkten. Aber auch der sorglose Umgang daheim mit Haushaltsreinigern kann gefährlich werden.
Das Spektrum an Gefahrstoffen ist groß. Unterschieden wird in chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Gefahrstoffe.
CBRN-Gefahrstoffe können gas- oder dampfförmig, als Aerosole, flüssig oder fest auftreten. Ein Laie kann in der Regel die Gefährlichkeit nicht erkennen.Deshalb gilt: Wenn etwas passiert, melden Sie es der Rettungsleitstelle (Tel. 112) oder der Giftnotrufzentrale (erfragen Sie die Nummer der Giftnotrufzentrale in Ihrer Nähe und notieren sie auf der Rückseite dieser Broschüre). Achten Sie bei größeren Ereignissen auf Durchsagen im Radio oder durch Lautsprecherfahrzeuge.
Chemikalien weisen ein sehr großes Spektrum an unterschiedlichen Wirkungen auf. Viele Stoffe sind brennbar oder gar explosiv, können ätzend wirken oder sind giftig. Manchmal haben sie auch mehrere Wirkungen gleichzeitig. In den meisten Fällen entfalten sie ihre größte Wirkung bei Aufnahme in den Körper. Dies kann über die Haut, durch Nahrungsaufnahme oder durch Einatmen geschehen. Besondere Vorsicht ist bei gasförmigen Stoffen geboten. Da die meisten Gase und Dämpfe schwerer als Luft sind, können sie sich in Senken oder Kellerräumen sammeln. Bei Chemikalienfreisetzung sind solche Örtlichkeiten deshalb zu meiden.
Zu den biologischen Gefahrstoffen zählen Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten und Toxine. Sie können unter Umständen schwere Krankheiten beim Menschen auslösen. Eine Aufnahme in den Körper findet vor allem über Schleimhäute (Atemwege, Verdauungstrakt, Augen) und die Haut (Wunden) statt. Bei Gefahr der Aufnahme über die Atemwege sollte zumindest provisorischer Atemschutz genutzt werden, wie z. B. Heimwerker-Mundschutz.
Radiologische (R) und nukleare (N) Stoffe beschreiben die unterschiedlichen Ausbringungsarten einer radioaktiven Kontamination. Radioaktive Stoffe senden energiereiche, ionisierende Strahlung aus. Diese Strahlung kann lebende Zellen schädigen und diese abtöten oder Krebs hervorrufen. Eine besondere Gefährdung geht durch die Aufnahme radioaktiver Stoffe in den Körper aus. Dies kann durch Einatmen, Nahrungsaufnahme und die Haut (Wunden) geschehen. Vor allem die Alpha-Strahlung (eine Art der ionisierenden Strahlung), stellt dabei ein hohes Gefahrenpotenzial dar. Hier hilft Atemschutz vor der Aufnahme in die Lunge. Ionisierende Strahlung wird beim Durchdringen von Materie abgeschwächt. In Kellerräumen ist die Abschwächung durch die angrenzende Erdschicht und obere Stockwerke besonders groß.
Gefahrstoffe sind in der Luft oder im Wasser? Was sollten Sie jetzt tun? Achten Sie auf Durchsagen im Radio, Fernseher oder von Lautsprecherfahrzeugen. Informieren Sie sich übers Internet. Und informieren Sie auch andere Hausbewohner.