Vom 07. Oktober bis zum 11. Oktober durften wir an einer Studienfahrt zur Gedenkstätte nach Auschwitz teilnehmen. Am Montag gegen 06 Uhr ging unsere Reise los. Nach über 10 Stunden Fahrt kamen wir in der polnischen Kleinstadt Oswiecim an und bezogen unser Quartier in dem Hotel Old Tree Village. Am Abend erhielten wir noch eine Einweisung in das Programm.
Am zweiten Tag unserer Reise besuchten wir ein Museum, das über die Bewohner von Oswiecim zur Zeit des Nationalsozialismus und ihren Einsatz für die Häftlinge von Auschwitz berichtete. Viele interessante Ausstellungen und ein guter Audioguide, der uns durch das Museum führte, ließen uns viel lernen. Am Nachmittag ging es dann zu einer großen Kirche, in deren düsteren Keller beeindruckende Zeichnungen von Marian Kolodziej gezeigt wurden. Er war Häftling in Auschwitz und seine Bilder zeigten schonungslos das „Leben“ und Sterben der Menschen im KZ Auschwitz.
Der dritte Tag unserer Fahrt war auch gleichzeitig der härteste. Zunächst fuhren wir zum Stammlager mit dem „berühmten“ Tor und dessen Inschrift „Arbeit macht frei“. Was hinter diesem Tor geschah, ist mir nicht in guter Erinnerung geblieben… Wir sahen viele grausame Ausstellungen, Fotos, Schuhe der Insassen, Koffer und mehr… In Auschwitz Birkenau wurde es noch emotionaler- wir standen auf der Rampe, dort, wo die Züge voller Menschen ankamen. Ein Arzt „selektierte“ die Ankommenden nach Arbeits-und Arbeitsunfähigkeit. Mit einer einzelnen Handbewegung entschied er über Leben und Tod! Die Baracken, in denen die Häftlinge untergebracht wurden, waren noch in einem „guten“ Zustand, manche zumindest. Durch das Lager zu gehen, war mystisch. Es fühlte sich alles so real an, da vieles noch so gut erhalten ist. Ich rede für viele, wenn ich sage, dass ich da so schnell nicht wieder hinmöchte. Noch heute habe ich diesen Tag nicht richtig „verdaut“ und bekomme Bauchschmerzen, wenn ich an diesen Besuch der Gedenkstätte denke.
Der Donnerstag war mein Lieblingstag. Wir fuhren mit dem Bus nach Krakau, einer polnischen Großstadt mit 700.000 Einwohnern. Der Tag begann mit einem Zeitzeugengespräch, in dem die Tochter von der Heldentat ihrer verstorbenen Mutter berichtete, die einer Jüdin das Leben rettete, in dem sie ihr ihre Identität schenkte. Wir sahen viele hohe Auszeichnungen, die die Mutter erhalten hatte und waren sehr beeindruckt. Nach einer kurzen Stärkung in der Innenstadt gab es eine Stadtführung. Wir besichtigten eine Synagoge, einen jüdischen Friedhof und das ehemalige jüdische Ghetto. Außerdem sahen wir Drehorte aus dem Film „Schindlers Liste“. Mein Highlight war es, auch seine ehemalige Fabrik zu sehen. Im Anschluss gab es typisches jiddisches Essen in einem jüdischen Restaurant.
Am Freitag ging unsere Reise zu Ende und wir empfehlen sie auf jeden Fall weiter für 10. Klassen!