Jessica Padeken | Amtsjugendpflegerin
Hallo Jessica, ich freue mich sehr, dass du dir Zeit für mich nimmst und dich unseren Lesern etwas näher vorstellen möchtest. Du bist seit sechs Wochen die neue Amtsjugendpflegerin in unserem Amtsbereich Grabow. Erzähle uns etwas über dich und was dich nach Grabow verschlagen hat.
Ich freue mich auch sehr, hier die Chance zu bekommen, einfach einmal „Hallo“ zu sagen (lacht). Gerne erzähle ich hier etwas mehr über mich. Ich bin 32 Jahre jung und wohne seit 7 Wochen in Grabow. Durch meinen Partner habe ich jedoch schon in jüngerer Vergangenheit einen persönlichen Bezug zu Grabow aufbauen können. Daher habe ich mich umso mehr gefreut, als ich die Stellenausschreibung im Amtsanzeiger gelesen habe. Ich dachte „wow, perfekt“.
Deine Wurzel hast du in einer anderen „Heimat“ geschlagen. Vielleicht magst du uns auf eine kleine Zeitreise in deine Vergangenheit mitnehmen.
Aufgewachsen bin ich in Braunschweig. Dort habe ich auch meine schulische Laufbahn beendet und während dieser schnell gemerkt, dass ich zukünftig mit Menschen arbeiten möchte. Nach meiner Ausbildung zur Friseurin, war mir klar, das wird nicht der letzte Stopp sein. Nach Grabow komme ich nun frisch aus meinem Soziologie- und Germanistik-Studium, welches ich in Rostock erfolgreich abschließen konnte. Während meines Studiums merkte ich, dass ich in die Kinder- und Jugendarbeit gehöre. Mit Leib und Seele.
Tauchen wir doch etwas tiefer in deinen neuen Beruf ein. Du steigst in ein neues Thema und in einen dir noch fremden Personenkreis ein und bist darauf angewiesen, eine intensive zwischenmenschliche Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Wie gelingt es dir bis jetzt?
Tatsächlich bin ich voller Tatendrang und hochmotiviert, vor allem mit dem Wissen, noch einiges an Erfahrungen zu sammeln. Was ich sofort ich gemerkt habe: Hier besteht bereits ein gutes Netzwerk. Bisher habe ich erste Kontakte zu den Kinder- und Jugendlichen in den Jugendclubs und Schulen im Amtsbereich geknüpft. Auch wurde ich von Bürgermeistern der Gemeinden zu Veranstaltungen eingeladen um mich vor Ort vorzustellen.
Wie wirst du denn von den Kindern und Jugendlichen auf- und angenommen?
Ein paar sind doch eher zurückhaltender und werden während der Arbeit mit mir von Tag zu Tags wärmer. Bei den Kleineren in der Grundschule bemerkt eine etwas leichtere Offenheit, vor allem wenn sie zwischendurch kuscheln kommen (lacht). Aber man lernt die Unterschiede kennen und mit ihnen umzugehen. Bis jetzt habe ich im Ergebnis nur positive Erfahrungen sammeln können.
Was sind deine nächsten Projekte?
Geplant habe ich jetzt mein erstes Projekt: „Wandertage in der Grabower Forst mit Spiel und Spaß“, in Kooperation mit dem Forstamt Grabow. Dieses wird unterstützt durch die Schulsozialarbeiterin der Grundschulen im Amt Grabow. In der Regionalen Schule biete ich einen Yoga-Kurs an. Bei den Projekten habe ich die Möglichkeit die Kinder und Jugendlichen aus dem Amtsbereich besser kennenzulernen und für die zukünftige Arbeit zu gewinnen.
Wenn du in Zukunft blickst, was würdest du sagen, sind deine langfristigen oder auch kurzfristigen Ziele?
Oh, das ist eine sehr spannende und vor allem sehr komplexe Frage. Ich wünsche mir sehr, dass das Netzwerk weiter ausgebaut wird. Die Resilienzförderung ist ein viel besprochenes Thema. Auch werde ich die Jugendbeteiligung in den Fokus rücken. Ich möchte, dass die Kinder und Jugendlichen merken, dass sie eine Stimme sowie ein Mitspracherecht haben. Das sie gehört werden und ihre Meinung wichtig ist. Für die Zukunft wünsche ich mir Projekte die darauf abzielen.
Du hast von Resilienzförderung gesprochen. Kannst du uns das in kurzen Worten erklären?
Ich versuche es kurz. Resilienz ist die Fähigkeit schwierige Lebenssituationen zu überstehen. Getragen wird diese durch sieben Grundpfeiler wie unter anderem Optimismus, Selbstwirksamkeit und Zukunftsorientierung. Vor allem nach der Corona-Zeit haben viele unserer Kinder diese Grundausstattung nicht mehr oder nur im geringen Maße mitbekommen. Das ist ein wichtiger Bereich, den ich anpacken möchte, um unsere Kinder in sich und ihrer Art mit Stress sowie Niederlagen umzugehen, zu stärken.
Wow, du hast dir viel auf die Fahne geschrieben und ich bin überzeugt, wir werden noch viel von dir lesen, hören beziehungsweise sehen. Spätestens zum Martinsumzug am 13. November. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Arbeit mit dir und danke dir für deine Vorstellung.