Einweihung des Steigerturms (Schlauchturm) am 07.05.1933 am Grabower Hafen

Grabow Sonntag der 07.05.1933, dieser sonnigen Maitag vor 90 Jahren war ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Grabowe Feuerwehr. Am Grabower Hafen wurde der Steigerturm vom Bürgermeister Walter Bötcher unter großem Beifall der zahlreich erschienen Bevölkerung an den Wehrführer der Grabower Feuerwehr Karl Heinemann feierlich übergeben. Der Turm wurde von Ende 1932 bis 1933 erbaut um für die Steigerabteilung die Ausbildung zu gewährleisten, aber auch zum trocknen der Schläuche nach den Einsätzen. Im September 1909 erfolgte schon die Errichtung von einem Holzturm der zur Schlauchtrocknung, aber auch als Steigerturm genutzt wurde an der gleichen Stelle. Die Kosten für den neuen Turm betrugen 835,58 Reichsmark. Unter großem Beifall zitierte Lieselotte Heinemann einen eigens für diesen Anlaß verfassten Prolog der mit folgendem Zitat endete:

„Ein Wahrspruch ist uns eingegeben,

Uns, von der Feuerwehr,

Daß wir einsetzen unser Leben,

Für Grabows Schutz und Wehr„

Nach der Gründung der Wehr auf Anregung des damaligen Bürgermeister Dr.Werner Siegismund am 21.11.1921 haben sich alle Grabower Bürgermeister und die amtierende Bürgermeisterin Kathleen Bartels um eine Verbesserung der Ausrüstung und Technik verdient gemacht. Angefangen mit einer von Pferden gezogenen Handdruckspritze im Jahr 1921 bis zum modernen HLF 20 Löschfahrzeug im Jahr 2019.

Die Wehr hat aber auch zur Zeit des Nationalsozialismus ( 1933 - 1945 ) dunkle Seiten erlebt. Im Jahr 1933 wurden Vereine und Einrichtungen gleichgeschaltet, was auch für die Feuerwehren galt. Die Feuerwehren wurden der Ortspolizeiverwaltung und den Polizeiaufsichtsbehörden unterstellt. Die Dienstgrade wurden der Polizei angepasst und es erfolgte eine Umbenennung in Feuerlöschpolizei. Sichtbar wurde der Wechsel von der Roten Farbe in das Tannengrün der Polizei bei den Fahrzeugen. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches im Mai 1945 wurde der ursprüngliche Status wieder hergestellt. Am 03.06.1945 wurden die übriggebliebenen 15 Kameraden der Wehr vom Wehrführer Herrmann Paetow zusammengerufen, die alle ihre Bereitschaft bekundeten beim Wiederaufbau der Wehr behilflich zu sein.

Heute findet der Steigerturm keine Verwendung mehr, ist aber doch ein Wahrzeichen am Grabower Hafen der Stadt geworden.

Ein Dankeschön an dieser Stelle an Frau Simona Pries vom Grabower Stadtarchiv für ihre Unterstützung bei der Bereitstellung von Unterlagen und Bildematerial.

Harald Kleemann