Das fertige Graffiti-Motiv – hier noch eingerüstet
Grabow. Bisher stach der Fahrstuhlschacht an der Regionalen Schule „Friedrich Rohr“ in Grabow nur durch sein tristes Grau hervor und passte so gar nicht an das historische Gemäuer des denkmalgeschützten Gebäudes. Eine passende Idee, diesem Grau Einhalt zu gebieten, war die Verschönerung des Schachtes per Graffiti. Unter dem Titel „Mein Grabow sprüht vor Glück“ wurde die Idee kurzerhand von der Wirtschaftsförderung der Stadt als Förderprojekt beim Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern eingereicht – und mit 15.000 Euro belegt. Im Frühjahr war dann auch der passende Graffiti-Künstler gefunden.
Die Besonderheit an diesem Projekt? Die Schülerinnen und Schüler konnten ihr Motiv gemeinsam mit dem Künstler erarbeiten und sich parallel in einem Workshop selbst am Graffiti-Sprühen versuchen. In diesem Beteiligungsprozess der 8. Klasse der Friedrich-Rohr-Schule wurde zusammen gedacht, gezeichnet – und viel diskutiert. Denn es war gar nicht so einfach, sich auf ein Motiv zu einigen. Weltall mit schwebendem Schokokuss oder doch lieber die Grabower Stadtkirche in blau? Einzige Vorgabe aus dem Förderprojekt: ein historischer Bezug zur Stadt.
Letztlich standen vier finale Motive zur Auswahl, die in einer Umfrage auf dem Instagram-Account der Rohr-Schule mündete. Das Ergebnis war am Ende eindeutig: Es sollte ein Graffiti werden, das auch wie ein echtes Graffiti aussieht. Umgesetzt wurde dieser Wunsch als typischer Graffiti-Schriftzug „Rohr-Schule“. Aber auch der historische Teil fand seinen Weg in den Entwurf und so wurden einige Vereine, in denen die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse teils selbst Mitglied sind, als historische Plakate eingearbeitet und die Backsteinstruktur übernommen.
Glücklicherweise war auch die Untere Denkmalschutzbehörde gleich mit dem Entwurf einverstanden und das Sprayen konnte beginnen. Nach etwa drei Wochen und viel filigraner Arbeit ist das Kunstwerk nun fertig. Umgesetzt werden konnten die Arbeiten aufgrund der Höhe nur mithilfe eines Baugerüsts, das die Firma Sörgel & Bunsen kostenfrei für das Projekt zur Verfügung stellte. Wir bedanken uns herzlich für diese großartige Unterstützung!