Die Stadt Grabow ist mit der Fläche von über 2000 ha einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern. Um sich über den derzeitigen Zustand des Waldes einen Überblick zu verschaffen, trafen sich am Donnerstag, dem 12.06.2025, Stadtvertreter mit dem Stadtförster Niklas Plickat zu einem Waldbegang. Zur Eröffnung wurden die Vertreter der Stadt mit den allgemeinen Rahmenbedingungen und den Aufgaben der Forstverwaltung vertraut gemacht. Dabei muss die Waldbewirschaftung im Stadtwald ein zentrales Element der nachhaltigen Stadtentwicklung sein. Die Stadt hat sich mit dem Forstamt Grabow einen Partner an die Seite gestellt, der neben der reinen Waldwirtschaft viele weitere Fachabteilungen abdeckt.
Förster Plickat berichtete, dass der Grabower Stadtwald überwiegend auf armen Sandböden stockt. Die Hauptbaumart bildet mit ca. 80% die Kiefer im Reinbestand. Dies schafft das typische Waldbild, wie es die Bewohner unserer Region kennen. Mit ca. 10% nehmen Buche und Eiche den größten Teil des Laubholzes ein.
Für die Exkursion hatte der Förster den Hornwald ausgewählt. Die Stadtvertreter konnten sich hier selbst ein Bild machen, wie der Klimawandel in Zusammenarbeit mit dem Borkenkäfer die Baumart Fichte vernichtet und eine Reihe von größeren Freiflächen geschaffen hat. Herr Plickat erläuterte die nun anstehenden Folgekosten, den erhöhten Pflegeaufwand in den ersten Jahren nach der Pflanzung und die Kosten für die Abwehr von Wildverbiss. Markant für den Hornwald sind seine vielen Wiesen. Diese ziehen sich schachbrettartig durch das gesamte Waldgebiet. Der Lebensraum Waldwiese hat einen sehr hohen Naturschutzwert und kommt somit den Waldbeständen wieder zugute.
Durch den Waldbegang konnten sich die Stadtvertreter ein eigenes Bild über den Zustand von Teilen des Stadtwaldes machen. Weitere Aufgaben des Försters, wie die vielen Absterbeerscheinungen von Bäumen im Stadtgebiet, die Umweltbildung mit Schulklassen und die zunehmende Verschmutzung des Waldes um Grabow herum mit Hausmüll, waren Teil der Gespräche.
Der Wald ist einerseits stark von Umweltfaktoren betroffen, andererseits spielt er eine entscheidende Rolle im Kampf gegen diese Faktoren. Zur weiteren Ausrichtungen des Stadtwaldes, ist der gedankliche Austausch mit allen Verantwortlichen notwendig, damit der Stadtwald auch den nächsten Generationen zur Holznutzung, zum Wasserschutz und zur Erholung dient.