Ich will nicht von Einschlägen lesen –
Wenn sie nicht solche sind, die mein Herz erreichen.
Die aus der Kunst, aus deiner Stimme, deinen Ideen, Träumen.
Die einschlagen, wie die Erkenntnis, wie wunderbar etwas ist.
Wie es bewegt, sich einprägt, wie es in Erinnerung bleibt.
Ich will nicht von Toten lesen –
Wenn sie nicht solche sind, die zurückliegen.
Wie die Dichter, wie die Denker, wie meine Helden,
die ihr Leben gelebt, Jahrhunderte zuvor gegangen sind.
Die nicht mehr sind, aber deren Werke Bestand haben.
Ich will nicht von Zerstörung lesen –
Wenn es nicht die ist, die mich alleinig erschüttert,
mir aber den Weg zeigt und etwas Neues hervorbringt.
Die Zerstörung, die Loslassen heißt.
Die vielleicht nur eine Tür, aber keine Wunden öffnet.
Ich will nicht von Erschütterung lesen –
Wenn es nicht diese ist, die sich wieder beruhigt, sich legt.
Jene, die kurz Einkehr hält und sich dann zum Guten wendet.
Wo einmal Durchatmen reicht.
Wo es wieder gut wird.
Ich will nicht von Macht lesen –
Wenn sie nicht der Kunst entspricht und entspringt.
Der Musik, der Liebe, des Zusammenhaltens.
Oder als Verb, als etwas, das glücklich macht.
Macht doch etwas mehr Zusammenhalt.
Ich will nicht –
Gedicht "Vom Nicht und Wollen" von Josephina Weigelt aus dem Gedichtband "Zehn mal Zehn Bewegung"