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Amts-Kurier
Ausgabe 7/2025
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Heimatstadt der Kindheit

Es liegt ein Städtchen im Elbetal,

Wie ein Spielzeug ist´s hingebaut. –

Seine Häuser sind klein, seine Gassen sind schmal,

Und doch ist´s so lieb und so traut!

In ihm wohnen Menschen von eigener Art,

Ein gerader und ehrlicher Schlag,

in dem sich Derbheit und Güte paart –

Ihr bewiest es mir Tag um Tag.

Und wenn auch der Winter mit Eis und Schnee

Bedeckt deine Fluren und Höh´n,

Es liegt doch in dir ein so eigener Reiz,

Ich kann mich nie satt daran seh´n.

Doch kommt der Frühling gezogen ins Land,

und duftend blüht Rotdorn und Flieder,

Dann zieht´s mich zum heimischen Elbestrand,

Dann, Heimatstadt, grüß ich dich wieder!

Ich lieg dann beseeligt im Ufersand

Und sehe die Sonne scheiden –

Rings Frieden umher, ich bin wie gebannt,

Hier kenn´ich nicht Sorgen und Leiden.

Das Flussbett vergoldet im Abendschein –

Ein Dampfer zieht stolz seine Bahn –

Am Buhnenkopf singen zwei Mägdelein

Und im Schilfrohr schaukelt ein Kahn.

Dies Heimatgefühl, ich finde es hier,

Es ist mit nichts zu vergleichen.

Ich liebe die Kiefern am Schmölner Berg,

die Linden, die Birken und Eichen.

Ich zog durch die Welt von Ost nach West,

sah Wien, Paris und Athen –

Und doch zieht´s mich zu dir, du heimatlich Nest –

Mein Dömitz, Du bist ja so schön!

Thilo Schmidt
etwa 1930 vom Verfasser gedichtet