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Müritz Tipp
Ausgabe 10/2024
Regionales/Aktuelles
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Jetzt heißen die Kreationen „Poppies“

Der Stand, an dem dem Rakubrand zugesehen werden konnte (3 .v. l. Franz Poppe)

Waren (-lke). „Wir nennen sie Poppies“, lachte Reinhold Grewatsch, einer der drei Herren, die den von Franz Poppe liebevoll vorbereiteten Stieren und Eulen aus Ton ihren letzten „Schliff“ durch Rakubrand verpassten. Keramikkünstler Franz Poppe, der Namensgeber, schmunzelte. Beim Rakubrand konnten sich die Gäste anschauen, wie das Brenngut mit Hilfe von Sägespänen bei Temperaturen von 950 Grad Celsius eher geräuchert als gebrannt wird. Anschließend durfte, wer wollte, die „Poppies“ wie auch schon im letzten Jahr käuflich erwerben. Zum Internationalen Museumstag am 19. Mai hatte nämlich auch die historische Kacheltöpferei am Teschenberg in Waren wieder am Nachmittag ihre Türen für Besucher geöffnet und leitete damit die Saison 2024 ein. Ab 1905 bis Mitte der 1930er Jahre wurden hier Ofenkacheln geformt und gebrannt, später dienten die Räumlichkeiten als Lagerraum. Nach der Wende war es lange still um das schöne Backsteingebäude, bis sich Franz Poppe für den Erhalt als Museum einsetzte. Letztendlich erwarb die Stadt Waren das historische Gemäuer. Bei den Führungen durch das Haus durch den Leiter des Stadthistorischen Museums, Uwe Weiß, konnten die Gäste die Sammlung historischer Kachelöfen betrachten, Kaffee und Kuchen genießen und den beliebten Mini-Rakubrand erleben. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek gab es außerdem einen Bücherstand zum Stöbern und die Kinder konnten sich über ein kreatives Malangebot freuen. In der alten Fabrik sind neben dem Ofen, dem Aufzug und dem Tonkeller im Originalzustand auch viele Fronten altertümlicher und vor allem aufwendig verzierter Kachelöfen aus mehreren Jahrhunderten zu sehen. Eine Sammlung, die bundesweit einmalig ist. Die wurden einst von Keramiker und Kacheltöpfer Franz Poppe aus verschiedenen Gutshäusern zusammengetragen, aufbewahrt und hier wieder aufgebaut. Einige Exponate brachten die Leute auch persönlich vorbei. Die Bilanz des Tages konnte sich sehen lassen. Rund 230 Gäste hatten vorbeigeschaut und beim Kuchenbasar, bei den Rakubrand-Poppie-Figuren, beim Bücherbasar und auch bei der Malstraße reichlich gespendet, was dem Museum der Stadt und damit natürlich dann auch wieder der Kacheltöpferei zugute kommt. Von jetzt an bis Anfang September kann man diesem einzigartigen Museum jeweils am Dienstag und am Donnerstag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr einen Besuch abstatten.