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Müritz Tipp
Ausgabe 10/2025
Sport
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Epochenwechsel im Malchower Volleyball

Stephanie Schneider als Nachfolgerin von Jürgen Hagen



Malchow (bedi). Stephanie Schneider weiß: Als Nachfolgerin Jürgen Hagens an der Spitze der Volleyball-Abteilung tritt sie in große Fußstapfen. „Ohne Jürgen würde es den Volleyball in Malchow nicht in diesem Umfang geben“, betont die Sportlerin und Trainerin, deren ganze Familie beim Malchower SV baggert und pritscht. Als ersten Schritt Richtung Übergabe der Funktion übernahm Stephanie Schneider eine der Mannschaften von Jürgen Hagen. Wenig später fragte der Altmeister sie, ob sie sich vorstellen könnte, auch Abteilungsleiterin zu werden und damit die Verantwortung für rund hundert Malchower Volleyballer innezuhaben - Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche. Stephanie Schneider zögerte nicht, obwohl ihr bewusst war: Die Leitung der Abteilung ist ein Vollzeitjob, den sie zusätzlich zu ihrer Tätigkeit in einer Bank stemmen muss. „Es fällt vor allem Büroarbeit an: Anmeldungen zu Spielen, Kontakt zum Verband, zur Stadt...“ Vor der Saison muss sie die Mannschaften aufstellen, Lizenzen beantragen oder Spielerpässe ausstellen lassen. Mit dem Wechsel geht eine Epoche zu Ende. Denn Jürgen Hagen fungierte rund vierzig Jahre als Abteilungsleiter Volleyball. Als er den Posten antrat, war noch vieles anders. „Heute sind die Zeiten schnelllebiger. Viele Prozesse finden digital statt. Ich kann es nachvollziehen, dass Jürgen sich nun ganz auf seine Mannschaft konzentrieren will, die er in der nächsten Saison im U-15-Jugendspielbetrieb nach oben bringen will“, sagt Stephanie Schneider.

Ein großer Teil des Lebens des selbstständigen Glasermeisters Jürgen Hagen gehörte stets dem Volleyball. Mit zwölf Jahren begann damit. Zwei Jahre später trainierte er bereits eine Jungenmannschaft. Der Verein hieß damals noch Traktor Malchow. „Ich mag das Spiel mit dem Ball, das Agieren im Team.“ In Stadt und Kreis gab es damals bedeutend mehr Volleyball-Mannschaften als heute. Deswegen konnte man auf höherem Niveau spielen. „Ich habe den Eindruck, dass heute mehr der Spaß im Vordergrund steht statt der Leistung, wie es früher der Fall war“, meint Jürgen Hagen. Selbst steht der über 70-jährige nicht mehr auf dem Spielfeld. Er lässt seine umfangreichen Erfahrungen ausschließlich in die Trainerarbeit fließen. Jürgen Hagen kennt das Auf und Ab der guten Teams: „Man führt die Mannschaften in die Landesklasse oder Landesliga. Dann werden die besten Leute abgeworben und man beginnt von vorn.“ Da hilft es, Nachwuchs über die Schulen zu akquirieren: Im Mai stellte sich die Abteilung Volleyball des MSV im Sportunterricht der Goethe-Schule vor. Danach meldeten sich zahlreiche Schüler für ein Probetraining im Verein an. Stephanie Schneider und Jürgen Hagen hoffen, dass möglichst viele dem Volleyball treu bleiben. „Es ist ein schöner Teamsport.“ Entgegen dem Klischee können sich auch Interessenten von durchschnittlicher Körpergröße dabei einbringen: als Spezialisten für die Ballannahme.