Etliche Darsteller haben schon einmal auf der Bühne Aufstellung genommen (r.i.B. Luiz Fichtner)
Waren (-lke). 41 Schüler der fünften und sechsten Klasse der nahegelegenen Archeschule hatten es sich mit ihren Lehrern neben Medienvertretern und interessierten Besuchern nicht nehmen lassen, am 18.6. an der allen zugänglichen Pressekonferenz des neuen Stücks der Müritz-Saga auf der Warener Freilichtbühne teilzunehmen. „Unterricht ganz praktisch,“ erklärte Deutschlehrerin Manuela Bielke. „Wir üben gerade Balladen-Interpretation und hier können sich die Kinder einiges abgucken, was freien Vortrag betrifft.“ Leiter Nils Düwell bot den Medienvertretern und Besuchern einen umfassenden Einblick in das Bühnengeschehen, informierte über die Schauspieler, Stuntmen, Kostüm- und Bühnenbilder sowie Komparsen. Sogar seine Tochter Leila wird im Stück als Hannah zu erleben sein.
Die Handlung im aktuellen Spektakel „Verraten und verkauft“ spielt in einer Zeit, die vom Dreißigjährigen Krieg gezeichnet ist, der bereits seit zwei Jahrzehnten wütet. Im Stück dreht sich alles um die Bemühungen der Schweden, ihre Vormachtstellung im Norden nach ihrem Sieg bei Wittstock zu festigen. Der hinterlistige Landmarschall bietet den Schweden die Residenzstadt an der Müritz zum Kauf an, um von beiden Seiten zu profitieren. Doch auch der schwedische Unterhändler spielt ein doppeltes Spiel. Als Zacharias von Warentin die dunklen Machenschaften enthüllt, steht plötzlich die Zukunft der schwedischen Krone auf dem Spiel. In diesem heiklen Szenario spielt die 26-jährige Martha Tham die Prinzessin von Schweden, die sich als Page verkleidet, um mit den Truppen an der Front zu kämpfen. Dabei versucht sie, unentdeckt zu bleiben. Für diese Rolle lernte sie extra reiten. Alles geht auf eine reale historische Figur, die Königin Christina Wasa von Schweden, zurück. Diese war ihrer Zeit des 17. Jahrhunderts weit voraus, indem sie das Reiten und Fechten lernte und lieber Hosen statt Kleider trug.
Viel Spaß erwartet die Zuschauer mit den rüpelhaften Schweden und vielen lustigen Szenen und witzigen Wortgefechten mit aktuellem Bezug. Einer der Rüpel wird von dem angehenden Lehrer Luiz Fichtner dargestellt, der bereits seit 2017 Teil des Ensembles ist. Was reizt ihn, im Sommer seine Zeit zu opfern, um Teil des Saga-Teams zu sein? „Das hier ist meine Leidenschaft. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, dem manchmal etwas strengen Uni-Alltag zu entfliehen“.
Viele Helfer sorgten auch dieses Jahr wieder dafür, dass ebenfalls das „Drumherum“ stimmt wie Kulissen und Kostüme, Musik und Technik. Buchungen gibt es mittlerweile nicht nur aus allen Teilen Deutschlands, sondern auch aus der Schweiz und Österreich. Auch in diesem Jahr kann man sich wieder vom 29. Juni bis zum 24. August jeweils mittwochs bis samstags um 19.30 Uhr und sonntags um 17 Uhr auf der Warener Freilichtbühne von einer spannenden Geschichte fesseln lassen und dabei die phantasievollen Bühnenbilder, die historischen Kostüme, die aufregenden Scharmützel, die Reiterei und die Musik auf sich wirken lassen.