Ehepaar aus Röbel
Die Morizaner von Röbel
Schmuckdesignerin
Röbel (at). Die Mühle Röbel ist viel mehr als nur ein historisches Bauwerk – sie ist ein lebendiger Kulturort. Mit Ausstellungen, Konzerten und bunten Märkten bringt sie Menschen zusammen. Jetzt wird sie zum Schauplatz einer besonderen Ausstellung: Die Berliner Fotografin Barbara Wolff zeigt hier noch bis zum 12. Oktober 2025 ihre neue Schwarzweiß-Serie – ein liebevolles, tiefgründiges Porträt der Stadt Röbel.
Wolff, die in ihren früheren Projekten das pulsierende Leben großer Metropolen wie Berlin und New York eingefangen hat, wendet sich nun der stilleren Kraft einer Kleinstadt zu. In Röbel sucht sie nicht das Spektakel – sondern die Poesie des Alltags. Sie findet sie in alten Straßen, in der Struktur von Häuserfassaden, in der umgebenden Natur – und vor allem: in den Menschen.
Ihre Bilder erzählen Geschichten. Sie zeigen Reiterinnen unter der ehrwürdigen Kroneiche, historische Fechter vor der Weite der Müritz – Momente voller Magie und Tiefe. Besonders berührend: das Gruppenporträt der Tanzgruppe des TSV 90. Es steht nicht nur für gelebte Tradition, sondern auch für Offenheit, Stolz und den Mut, Vorurteile zu hinterfragen.
Ein Herzstück der Ausstellung ist das audiovisuelle Gemeinschaftsprojekt, das seit August 2023 mit der Unterstützung von Sibylle Böhler (Mühle Röbel) entstanden ist. Monatlich trafen sich ältere Röblerinnen und Röbler mit Barbara Wolff, um Erinnerungen aus Kindheit und Jugend auszutauschen – aus einer Zeit, die von 1946 bis 1989 reicht. Entstanden sind dabei nicht nur bewegende Gespräche, sondern auch drei ganz persönliche Fotoalben: KINDHEIT – GEFÜHLE – STRASSE. Ergänzt wird die Schau durch eine Hörstation, an der die Besucher in diese Geschichten eintauchen können.
„Magisches Röbel“ ist eine Einladung, genauer hinzusehen – und dabei das Besondere im scheinbar Alltäglichen zu entdecken. Eine Hommage an eine Stadt, die viel zu erzählen hat. Und an ihre Menschen, die sie prägen.