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Müritz Tipp
Ausgabe 13/2025
Regionales/Aktuelles
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Ein Schritt vor, ein Schritt zurück

Klink (bedi). Schritt nach vorn oder Tropfen auf dem heißen Stein? So titelt die Bürgerinitiative Klink und Sembzin in ihrer Pressemitteilung nach der Bürgerversammlung am 19. Juni. Von dieser hatten sich die Mitglieder der Initiative und zahlreiche Einwohner einen Fortschritt in der Sache erwartet, die sie seit einigen Wochen umtreibt: Bürgermeister Thomas Beckmann hat in Klink und Sembzin eine neue Parkregelung eingeführt, die zum Beispiel relativ hohe Parkgebühren auch in reinen Wohngebieten vorsieht und dabei Zahlungsmöglichkeiten erschwert, die nicht über die empfohlene App laufen. Er begründet das mit der klammen Finanzsituation der Gemeinde. Die Zusammenfassung der Ergebnisse der zweieinhalbstündigen Sitzung spricht allerdings eher für den Tropfen auf dem heißen Stein. „Wir bewerten das Ganze mit sehr gemischten Gefühlen“, sagt Sprecherin Daniela Hager.

Nach einem langen Exkurs über die Kassenlage der Gemeinde und anderen Themen kam die Parkregelung erst als Tagesordungspunkt 9 zur Sprache, kurz vor Schluss der Versammlung, als viele Zuhörer bereits recht erschöpft waren. Zwar habe der Bürgermeister einige Abschwächungen in Aussicht gestellt, wie zum Beispiel Kostenfreiheit des Parkens zwischen 18 Uhr und 8 Uhr, eine Feiertagsregelung und Gratisparken während der ersten dreißig Minuten. „Doch wichtige Kritikpunkte bleiben: die fehlende Barzahlungsmöglichkeit, die weiten Wege zu den wenigen Automaten und die soziale Unverträglichkeit“, meint Daniela Hager. Sie weiß aus Gesprächen: Aufgrund der Gebühren meiden Touristen Klink und parken in Nachbarorten. Unternehmer wie Privatleute fürchten um das Image des Orts. Eine echte und von gegenseitigem Interesse und Respekt getragene Diskussion zu der Regelung, die sich viele erhofft hatten, kam nicht zustande. „Wenn man die klammen Kassen als Argument für die neue Parkregelung heranzieht und gleichzeitig über einen Neubau des Veranstaltungsraumes nachdenkt, was zahlreiche Bürger aufgrund der Kosten kritisch sehen, ist das auch nicht wirklich überzeugend.“ Das Bürgerbegehren mit mehr als 200 Unterschriften, das die Initiative vor einigen Wochen eingereicht hat, würde derzeit von der Rechtsaufsicht geprüft. Bürgermeister Beckmann geht nach eigener Aussage nicht von einem Erfolg aus. Doch trotz aller dieser Widrigkeiten will die Bürgerinitiative dranbleiben. „Keine Parkgebühren in reinen Wohngebieten und faire Parklösungen in touristischen Hotspots!“ fasst es Daniela Hager in Namen ihrer Mitstreiter zusammen.