Schwarz/Stuttgart (pm). Die Gewinnerprojekte der ersten Runde des bundesweiten Förderprogramms „Denkmalerhalt und Kulturtouristische Nutzung Historischer Bauten“ des Vereins „Schlösser und Gärten in Deutschland“ e. V. stehen fest. Eine Fachjury wählte nach eingehender Prüfung sechs Gewinnerprojekte aus den insgesamt 25 eingereichten Bewerbungen aus. „Die Wahl fiel uns nicht leicht. In jedem einzelnen Projektantrag, den wir erhielten, steckte außerordentlich viel Herzblut“, erläuterte Jens Spanjer, erster Vorsitzender von „Schlösser und Gärten in Deutschland“ e. V.
Zur Umsetzung des Programms erhielt der gemeinnützige Verein eine Spende von Airbnb über knapp 1,5 Millionen Euro. Mit Fördersummen zwischen 25.000 Euro und 50.000 Euro haben die Gewinner*innen der ersten Förderrunde nun die Chance, denkmalbedingte Maßnahmen an Ihrem Objekt durchzuführen, um im Anschluss neue Nutzungskonzepte für ihre Denkmäler umzusetzen zu können. So bieten sie Kulturtourist*innen eine besondere Übernachtungsmöglichkeit in einmaliger Umgebung. Eines der ersten historischen Gebäude, das sich über eine Unterstützung aus dem Programm von „Schlösser und Gärten in Deutschland“ e. V. freuen kann, ist die Gutsanlage Buschhof in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Gutsanlage Buschhof befindet sich an der südlichen Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern. Das dazu gehörende Pächterhaus steht unter Denkmalschutz und wurde in der Vergangenheit auf viele unterschiedliche Arten genutzt. Es trägt dadurch bewegende Geschichten in sich: Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es geflüchteten Menschen als Unterschlupf, doch auch als Kindergarten, Kneipe, „Konsum“ und Versammlungsraum wurde es von der Gemeinde mit Leben gefüllt. Die Gutsanlage Buschhof wurde zum kulturellen Zentrum, aus dem sich schließlich das Dorf Buschhof entwickelte.
Die Betreiber*innen, Martin Häring und Annette Klimisch, möchten der Anlage wieder neues Leben einhauchen und sie erneut zur Begegnungs- und Übernachtungsstätte machen. Zukünftig sollen hier Ferienaufenthalte und Wochenendurlaube stattfinden können. Bevor es soweit ist, sind hierzu allerdings aufwendige Sanierungsarbeiten notwendig. Annette Klimisch ist daher besonders dankbar über die Förderung: „Wir sind glücklich, mit Schlösser und Gärten e. V. einen Unterstützer gefunden zu haben und dass unser Projekt überzeugen konnte.“ Die Gedanken um die Sanierung des Gutshauses Buschhof begleiten Annette Klimisch und Martin Häring bereits seit längerer Zeit. Die Besitzerin führt aus: „Mit der Förderung wollen wir die Innentüren nach der einzigen noch vorhandenen Tür nachbauen lassen. Dadurch soll die ursprüngliche Atmosphäre wiederhergestellt werden.“ Auch die Sanierung der Außentreppen sowie ein barrierefreier Eingang sind geplant. Bei der Umgestaltung soll die originale Substanz möglichst erhalten bleiben.
Neben Übernachtungsmöglichkeiten in historischer Kulisse können sich Tourist*innen zukünftig auch an einem integrierten Café erfreuen. Das seit zehn Jahren bestehende Gartencafé, das aktuell an das Pächterhaus angrenzt, soll direkt in das Pächterhaus einziehen. Bei der Umsetzung wird darauf geachtet, die historische Gebäudestruktur beizubehalten. Mit neuen Gemeinschaftsräumen schaffen die Betreiber:innen zukünftig Raum für Feierlichkeiten und kulturelle Veranstaltungen. Im denkmalgeschützten Pächterhaus wird zudem eine Wohnung für die beiden Eigentümer realisiert. Auch für diesen Zweck wird der ursprüngliche Grundriss beibehalten.
Der Verein „Schlösser und Gärten Deutschland“ e. V. - die bisher einzige bundesweite Vereinigung staatlicher und nichtstaatlicher Besuchermonumente - versteht sich als Zusammenschluss der großen, prägenden Schlösser, Burgen, Klöster und Gärten in Deutschland. Inzwischen gehören ihm die staatlichen, kommunalen und privaten Betreiber und Besitzer von rund 365 Monumenten mit ca. 18 Millionen jährlichen Gästen an, sowie einige Organisationen wie die Deutsche Burgenvereinigung, die Aktionsgemeinschaft privates Denkmaleigentum, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur oder die Deutsche Burgenstraße.