Matthias Radtke, neuer Bürgermeister von Röbel, hat viel vor.
Der Müritz-Tipp sprach im Juni mit Matthias Radtke.
Was möchten Sie als neuer Bürgermeister zuerst angehen?
Das Thema „Nachhaltige Energien“ ist in aller Munde und gilt auch für Röbel, hier möchte ich mich verstärkt einsetzen u.a. mit dem Ausbau eines Nahwärmenetzes zur Versorgung unserer Bürger mit Wärme. Auch in Sachen E-Mobilität müssen wir vorankommen und eine effiziente Ladeinfrastruktur schaffen.
Wie wollen Sie die Jugend in der Region halten?
Ein Kinder- und Jugendparlament wie es in Nachbarstädten schon existiert, kann ich mir gut vorstellen und ist ein Punkt auf der Agenda. Denn nur durch das Einbeziehen der jungen Menschen in die Regionalpolitik kann die Abwanderung unterbunden werden.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn ab Juli noch Zeit dafür ist?
Ich bin vor kurzem in die Blaskapelle Röbel aufgenommen worden und auch in den Männerchor, das möchte ich natürlich, sofern es die Zeit noch zulässt, weiterführen. Ich bin aber auch gern auf der Müritz unterwegs oder mit dem Rad.
Stimmt es, dass Bürgermeister werden ein Kindheitstraum war?
Ja, tatsächlich hatte ich diesen Wunsch von Kindesbeinen an. Ich wollte mit den Menschen und für die Menschen aus der Region arbeiten.
Was ist ihr Lieblingsort in Röbel?
Oh, da gibt es einige: Ich mag die Müritzpromenade, gerade im Sommer, mit den Anwohnern zu plaudern oder mit Gästen ins Gespräch zu kommen. Auch mal die Sicht eines Touristen ohne rosarote Brille erzählt zu bekommen. Daraus können sich neue Ideen ergeben.
Können Sie in Ihre neue Tätigkeit bisherige Erfahrungen mit einbringen?
Ich denke schon, in meiner bisherigen Laufbahn war ich früh im Vorstand der Jugend- und Auszubildenden-Vertretung des Betriebsrates und u.a. für 200 Azubis der Ansprechpartner. Später dann Teamleiter für 30 Mitarbeiter und bin aufgrund meiner Zeit in einem großen Unternehmens mit der Bürokratie vertraut.
In allen Tätigkeiten ist mir die Menschlichkeit wichtig. Gerade in Konfliktsituationen, die es zwangsläufig gibt, muss man sich nach einem Konflikt genauso wieder in die Augen schauen können wie vorher.
Seit 2019 bin ich stadtpolitisch eingebunden und als Sachkundiger Bürger in der Stadtvertretung aktiv.
Die größte Aktion war unumstritten: „Mein Herz schlägt für Röbel“ - das war Leidenschaft und es hat viel Spaß gemacht. Es war nicht immer einfach, inmitten einer Corona gebeutelten Zeit, aber das war die Herausforderung: Ein Zeichen setzen, dass wir zusammenstehen und zusammen handeln.
Dass das so bleibt, dafür möchte ich einstehen.
Vielen Dank, Matthias Radtke, für das Interview.
Das Interview führte A. Thiele.