Karow (bedi). Wer die Natur liebt und ihr nahe ist, weiß: Auch schlechtes Wetter gehört dazu. Daher hatten die Mitarbeiter des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide die meisten Aktivitäten des „Naturparkfests“ am 12. Juli kurzerhand vom Außengelände des Karower Meilers in dessen Inneres verlegt. Nur wenige Stände blieben draußen, unter anderem der, wo Naturparkleiter Ralf Koch Pizzabrötchen im Holzofen buk. Den Brotschieber in der Hand, nickte er verständnisvoll zur Klage einer Magdeburger Touristenfamilie. „Wir wissen, die Natur braucht den Regen und die Kühle. Aber muss es gerade in unserem Urlaub sein?“ Koch war alles in allem zufrieden mit der Resonanz, die das traditionelle Naturparkfest im Sommer erreicht hatte. „Erstaunlich, wie viele Menschen sich auch bei Regen auf den Weg zu uns gemacht haben.“
Mit seinen Angeboten zielte das Fest unter dem Thema „Werkstatt Natur“ vor allem darauf ab, Kinder und Jugendliche praktisch und spielerisch an den Naturschutz heranzuführen. Daher erhob man für Gäste bis 14 Jahren keinen und für ältere Besucher nur einen sehr moderaten Eintritt. An verschiedenen Ständen konnte man zeichnen, die Ausrüstung der Naturschutz-Taucher anschauen, mikroskopieren, Pflanzen und ihre Teile bearbeiten oder ein Insektenhotel bauen. Für die kulinarische und die musikalische Umrahmung mittels Akkordeon war ebenfalls gesorgt. Am Fledermaus-Stand von Jenny Broeker und ihren beiden Kolleginnen konnte man erleben, was es heißt, sich ein Thema mit allen Sinnen zu erschließen: Die jungen Frauen hatten Fledermausmotive zum Ausmalen auf einen Tisch gelegt, Papier und Schablonen für Batman-artige Masken bereitgestellt, eine Tastaufgabe für Fledermaus-Nahrung aufgebaut und Fledermaus-Präparate zum Anschauen danebengestellt. „Es handelt sich dabei um auf natürliche Weise gestorbene Tiere, die eine Kollegin in Epoxitharz konserviert hat“, erläuterte Jenny Broeker. Die größte Attraktion an ihrer Station waren aber Helga, Frieda und Theodor. Die drei jungen Fledermäuse hat Jenny Broeker gerettet und zieht sie jetzt auf, bis sie später ausgewildert werden können. Für das Naturparkfest hatte sie die Tiere in eine kleine Box mit Versteckmöglichkeiten verfrachtet. Naturpark-Mitarbeiterin Jenny kümmert sich privat um die Fledermäuse. Eine zeitintensive Aufgabe: Denn sie muss die Kleinen nicht nur regelmäßig füttern, sondern sie auch mit Flugübungen auf ein Leben in der Freiheit vorbereiten.