Heimstatt für Klosterschätze

Kloster 27 und 28

Malchow (bedi). In diesem Haus wohnten einst die Vorsteherin des Damenstifts und ihre Stellvertreterin. Ebenso wie die einfachen Stiftsdamen mussten auch sie im Winter ihre Räume heizen. Dazu durchquerten ihre Bediensteten die Gärten Richtung See und holten Brennmaterial aus dem Nebengebäude, das zur Wohnung gehörte. Der Bau, in dem Holz oder Kohle aufbewahrt wurden, liegt direkt neben dem heutigen Rad- und Wanderweg am See und ist noch erhalten: ein einstöckiges Ziegelhaus aus dem 18. Jahrhundert, das lange in schlechtem Zustand war. „Man hatte Netze über das Dach gebreitet und den Zugang baupolizeilich verboten“, berichtet Manfred Göring vom Förderverein Kulturzentrum Kloster Malchow e. V. Die nötige Sanierung begann Anfang 2024. Göring begleitete diese als Mitglied des Fördervereins. Man erneuerte Dachgebälk, Gesims und Schornstein, deckte das Dach mit alten und neuen „Biberschwänzen“, modernisierte die Elektrik, reparierte und strich Türen und Fenster, baute eine Blitzschutzanlage ein und verputzte die Wand Richtung See neu.

Dann entstand die Idee, einen Raum dort als Depot für historisches Baumaterial und Kleinfunde zu nutzen. Seit 2023 sammelten Göring und Mitstreiter auf dem Gelände Funde. „Oft brachten uns Handwerker Dinge vorbei, die sie bei ihren Arbeiten entdeckt hatten“, sagt Göring.

Dank einer Teilabnahme Anfang 2025 konnten bereits im März erste Gegenstände dort eingelagert werden. Die Vereinsmitglieder bauten Regale auf, legten Holzpaletten aus. Dort lagern Formsteine, Dachlatten, Teile von Lehmwänden, Ziegel, Beschläge, Schlösser, ein Bidet, Weckgläser, ein Waschtopf, ein Hirschgeweih. Größere Stücke wie eine Leiter hängen an der Wand. Kleinfunde wie Glöckchen und Porzellan sind im Kunstmuseum zu sehen. Weitere Funde werden erwartet. Neben dem Depot warten ein Plumpsklo und eine Waschküche auf Wiederherstellung.