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Müritz Tipp
Ausgabe 14/2025
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Klinik Wittstock erhalten – es geht um unser aller Leben!

v.l.n.r.: Ralf-Thomas Schulz (Mitglied des Hauptausschusses Vorsitzender der Fraktion SPD/GRÜNE Wittstock), Philipp Wacker (Bürgermeister Wittstock), Matthias Radtke (Bürgermeister Röbel) Stefanie Nürnberg (Amtsvorsteherin des Amtes Röbel/Müritz) wollen Zeichen setzen für den Erhalt der Klinik Wittstock

Röbel/Wittstock (at). Die angekündigte Schließung der KMG Klinik Wittstock zum 31. Dezember 2026 trifft unsere Region ins Mark – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Herzinfarkten, Schlaganfällen oder schweren Unfällen zählt jede Minute. Doch die nächste Klinik? Künftig bis zu 70 Kilometer entfernt. Wird der Weg ins Krankenhaus zum Risiko für Leib und Leben?

Diese Entscheidung betrifft nicht nur Wittstock. Auch die Müritzregion und die umliegenden Gemeinden sind entsetzt. Denn eines ist klar: Die Klinik ist kein reiner Kostenfaktor – sie ist ein essenzieller Bestandteil der medizinischen Grundversorgung. Sie ist ausgelastet, sie funktioniert – warum also schließen?

Noch 2019 und 2023 versprach der Ministerpräsiedent Dietmar Woidke: Keine Klinikschließungen im ländlichen Raum. Heute wirken diese Zusagen wie leere Worte. Was im März im Landeskrankenhausplan keine Rolle spielte, soll nun plötzlich ohne öffentliche Diskussion beschlossen werden – ohne Einbindung der Kommunen, ohne Dialog.

Wittstocks Bürgermeister Philipp Wacker, Röbels Bürgermeister Matthias Radtke und Amtsvorsteherin des Amtes Röbel/Müritz Stefanie Nürnberg haben sich bereits wenige Tage nach Bekanntgabe zusammengesetzt. Die Bevölkerung ist schockiert, verunsichert, enttäuscht. Auch die Mitarbeitenden der Klinik stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Frage, die sich viele stellen: Was passiert mit uns, wenn jede Minute zählt?

Die KMG Klinikum Nordbrandenburg GmbH verweist auf die Krankenhausreform: Mit lediglich zwei internistischen Fachbereichen – Kardiologie und Gastroenterologie – erfülle der Standort ab 2027 nicht mehr die strukturellen Anforderungen. Deshalb dürften diese Leistungen künftig nicht mehr in Wittstock angeboten werden.

Doch darf eine Reform dazu führen, dass Menschen in Not künftig deutlich längere Wege zur Notaufnahme auf sich nehmen müssen? Schon jetzt sind Kliniken in Pritzwalk, Kyritz und Neuruppin an ihren Grenzen. Zusätzliche Patientinnen und Patienten? Kaum aufzunehmen. Betten, OP-Säle und Personal fehlen, neue Kapazitäten lassen sich nicht einfach aus dem Boden stampfen. Eine funktionierende Notfallversorgung braucht reale Räume – keine theoretischen Planungen.

Bürgermeister Radtke möchte das Thema auf Kreisebene ansprechen; Landrat Heiko Kärger hat seine Unterstützung bereits zugesagt. Auch kooperierende Arztpraxen sehen sich vor Veränderungen gestellt. Und die Bürgerinnen und Bürger? Sie können ein klares Zeichen setzen:

Krankenhausplanungen müssen länderübergreifend erfolgen, um eine gerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Unterschreiben Sie die Petition – jede Stimme zählt!

https://www.change.org/p/petition-keine-schlie%C3%9Fung-des-krankenhauses-wittstock-dosse-f%C3%BCr-eine-wohnortnahe-ges

Wer keinen Zugang zum Internet hat, erhält Unterstützung bei der Stadtverwaltung oder in der Touristinfo zu den regulären Öffnungszeiten, so der Pressesprecher der Stadt Röbel, Karsten Thorun.