Mohamad hat Freude daran, für alle arabisch zu kochen
Waren (-lke) Aufgeregtes Gewusel herrschte im Papenberger Jugendtreff, als wir uns zum „JuZ on Tour“ am 14. August einfanden. JuZ steht für Papenberger Jugendtreff und Jugendzentrum JOO, die Mitte August eigentlich eine gemeinsame Veranstaltung über Land geplant hatten. Verschiedene Umstände erforderten zwar eine Umverlegung auf den Papenberg, aber das tat der guten Laune keinen Abbruch. Es waren Gesangs- und Tanzdarbietungen geplant und abends wurde noch Karaoke gesungen. Die gesamte Tontechnik wurde von den Jugendlichen selbständig aufgebaut. Es gab bei der Hitze einen kleinen Pool und Stockbrot an der Feuerschale sowie Gegrilltes sollten für das leibliche Wohl sorgen. Für das kulinarische Highlight des Tages stand allerdings Mohamad Assane Sharba rechtzeitig am Herd, unterstützt von vielen fleißigen Helfern. Der 21-jährige kochte für dieses Event arabische Spezialitäten. Insgesamt herrschte eine entspannte Atmosphäre und auch zum Quatschen, Chillen und Tischtennis spielen war reichlich Gelegenheit. Stolz präsentierte uns David Abram, der gemeinsam mit seiner Kollegin Emily Gellendin, Erzieherin, die vielfältigen Angebote koordiniert und begleitet, den umfangreichen „Summer Action Weeks“ Plan für die Ferien. Dieser Ferienplan, entstanden in Abstimmung mit den Jugendlichen, der große Unterstützung durch das ÜAZ erfuhr und hauptsächlich durch das Bundesprogramm "Demokratie leben" finanziert wurde, punktet mit Action, Spaß und Ausflügen, denn bei einigen Kids ist kein Geld für Fernreisen in den Familien vorhanden. Auch die Angebote in der Schulzeit werden gern angenommen. Seit September 2023 kümmert sich der 28-jährige David, studierter Sozialarbeiter, hauptamtlich von Montag bis Freitag an den Nachmittagen um die Belange der jugendlichen Besucher dieser Einrichtung. „Das ist mein Ding. Ich wusste schon immer, dass ich was mit Jugendlichen machen wollte“, erklärt er seine Motivation. Rund 25 - 30 Kinder und Jugendliche vom sechsten bis zum vollendeten 26-ten Lebensjahr nutzen den Papenberger Jugendtreff regelmäßig, weil sie sich hier ernst genommen und wohl fühlen. Sie ist wichtig, diese Begegnungsstätte und die Arbeit von David und Emily. Wo sonst sollen die jungen Leute hier oben auf dem Papenberg ihre Freizeit verbringen? „Unsere Jugendlichen sind so begeisterungsfähig und sie merken, dass wir in unserem Tun authentisch sind“, schwärmt dann auch die 24-jährige Emily, die hier ebenfalls ihre Erfüllung gefunden hat. „Das hier ist nicht nur einfach ein Job. Es ist Berufung. Und gerade, weil auch ich keinen so einfachen Start ins Leben hatte, möchte ich hier Kinder und Jugendliche auf ihrem Lebensweg begleiten und unterstützen“. Was sich ebenfalls deutlich abzeichnet, ist gelebte Integration. Obwohl ca. 1/4 der Besucher mit einem sogenannten Migrationshintergrund hierher kommen, spielt das im Miteinander keine Rolle. Im Gegenteil. „Rechte und antisemitische Tendenzen dulden wir nicht!“ Und natürlich gilt im Club ein striktes Drogen- und Alkoholverbot.