Tim Dommert mit Zora an einem seiner Lieblingsplätze in seiner Lieblingsstadt
Röbel (at). Angefangen hat alles mit der Musik: Schon früh weckte sein Großvater, Musiklehrer, Tims Liebe zu Liedern, Noten und Instrumenten. Er spielte lange Akkordeon und Keyboard – bis ihm eine angeborene motorische Störung zunehmend Grenzen setzte. Doch der mittlerweile 35-jährige lässt sich nicht ausbremsen. Stattdessen konzentrierte er sich auf das Singen.
Seit 2014 singt er im Heartchor, ein Jahr später kam er zu den Stadtmusikanten Röbel, die zum Stadtbild gehören wie die Müritz. Zwei Jahre lang unterstützte er zudem den Männerchor Röbel – stimmlich und in technischen Belangen.
Musik als Türöffner und Lebenslinie
An seinen ersten öffentlichen Auftritt erinnert sich Tim noch genau:
„Das war auf der Kugellagerbühne beim Seefest mit den Stadtmusikanten. Ich war wahnsinnig aufgeregt – wie vermutlich jeder an meiner Stelle – aber es war eine großartige Erfahrung.“ Seither begleiten ihn die Rhythmen seiner Vorbilder: Johnny Cash und Lemmy Kilmister (Motörhead) – musikalisch wie menschlich.
Engagiert für Röbel – in jeder Hinsicht
Nach seiner Ausbildung zum Bürokaufmann 2013 arbeitete Tim noch zwei Jahre, bevor er krankheitsbedingt in die EU-Rente gehen musste. Stillstand kam für ihn dennoch nicht infrage. Seine Erfüllung ist das Ehrenamt – und der Einsatz für seine Stadt.
Röbel ist lebenswert – und soll es bleiben. Eine Stadt, die Menschen allen Altersgruppen kulturelle und soziale Angebote bietet und zusammenschweißt.
Ob im Kulturverein, in der Städtepartnerschaft mit Wardenburg oder auf dem Sportplatz – Tim engagiert sich ehrenamtlich, wo Hilfe gebraucht wird. Besonders am Herzen liegt ihm der Verein Müritz Tornados, der Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren die kontaktarme Football-Variante Flag Football näherbringt. Trainiert wird freitags um 16 Uhr in Sietow – interessierte Mitspieler können gern vorbeischauen.
Ohne Zora läuft nix
Stets an seiner Seite: Zora, eine ausgebildete Therapie- und Begleithündin. Die beiden sind täglich unterwegs – am liebsten draußen, im Park oder an Tims Lieblingsort: dem Bootshaus an der Innenmüritz.
Mit Musik wächst auch die Motivation
Ein Freund sagte einmal zu ihm: „Seitdem du im Chor singst, hat sich deine Stimme merklich verbessert.“ Das sei ein tolles Gefühl, so Tim, und Motivation zugleich – vielleicht sogar ein kleiner Anstoß für andere, selbst wieder aufzustehen, mitzumachen, rauszugehen.
Ziele hat Tim noch viele. Eines davon: den Bootsführerschein machen.
„Wenn ich schon in so einer schönen Umgebung lebe, möchte ich sie auch auf dem Wasser erleben und aktiv nutzen.“
Der tägliche Sport, die Spaziergänge mit Zora, seine Aufgaben im Ehrenamt und in der Stadtpolitik – all das ist für ihn „Futter für die Seele“ und hält seinen Lebensmotor am Laufen.
Und dabei lächelt Tim – wie eigentlich immer.