Waren (-lke). Vor 35 Jahren durchschnitt er Europa wie ein riesiges Gitter, der als undurchdringlich geltende „Eiserne Vorhang“, der den „Ostblock“ vom Schwarzen Meer bis zur Barentsee von der westlichen Welt abschirmte. Heute erstreckt sich auf dem ehemaligen Grenzverlauf der Iron Curtain Trail (Eiserner Vorhang Radweg), der auf insgesamt 10.400 km verschiedene Länder Europas verbindet und in Deutschland entlang der ehemaligen Deutsch-Deutschen Grenze verläuft. Dieser Radweg, auch als „Grünes Band“ bekannt, gilt heute als idealer Pfad, um die Geschichte des ehemaligen Todesstreifens mit seinen Wachtürmen, Mauern, Zäunen und Stacheldraht zu erkunden. Die Stimmung dieser Zeit des Umbruchs vor 35 Jahren wollte Peter Sense, der seit 1982 in Röbel lebte, dort nach der Wende als stellvertretender Landrat wirkte und erster Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde, nachspüren. „Diese Tour habe ich auch aus Dankbarkeit und Freude über die gewonnene Freiheit unternommen.“ Also begab er sich auf eine 40-tägige Radtour von Sopron in Ungarn bis an die Ostsee. Durch die Abschottung hat sich entlang dieses Radweges eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt, die dem Radler durch den extremen Kontrast erst recht die Ungeheuerlichkeit von Abschottung und „Einzäunung“ verdeutlicht. Darüber berichtete er kürzlich in einem Vortrag, den der Franziskuskreis der Warener Katholischen Gemeinde organisiert hatte. In knapp zwei Stunden brachte er den aufmerksamen Zuhörern seine Eindrücke und Erlebnisse näher. „Möge das Grüne Band Europa in Frieden zusammenhalten!“ Ein Wunsch, der auch heute nach wie vor aktuell ist in Anbetracht der fragilen Verhältnisse.