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Müritz Tipp
Ausgabe 17/2023
Regionales/Aktuelles
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Großes Feuerwehrkino in Zislow

Zislow (pm). Flirrendes Blaulicht, Martinshörner, die sich anscheinend gegenseitig in Art und Lautstärke übertrumpfen wollten und eine mit Einsatzfahrzeugen verstopfte Straße zum Hafen: wer es nicht wusste, hätte an einen Großeinsatz der Wehren des Amtes in Malchow denken können. Doch es gab keinen Anlass zur Besorgnis oder gar Angst. Das war alles nur ein Einsatz, um zu zeigen, worauf die Freiwilligen Feuerwehr im Amt im Notfall alles eingestellt sind.

Solch einen Erlebnis- und Aktionstag hatte es im Amt schon lange nicht mehr gegeben. Kein Wunder, dass Einsatzleiterin Kathrin Köpsell etwas nervös war, ob denn auch alles klappen würde. Dies vorweg: die Veranstaltung erhielt viel Lob von allen Seiten: top organisiert, spannend, unterhaltsam, lehrreich - das waren nur einige der Attribute, mit der die Zislower Feuerwehrchefin an diesem Tag aus dem Publikum und von den Kammeradinnen und Kammeraden der Nachbarwehren behaftet wurde.

So sank denn auch bei Kathrin Köpsell nach und nach das Lampenfieber bei der Einfahrt der roten Einsatzfahrzeuge, die auch reibungslos klappte. Aus dem Zislower Feuerwehrfahrzeug kommentierte Florian Köpsell das Defilee auf dem Sportplatz. Angaben zu Herkunft des Fahrzeugs, seiner Größe und Ausstattung wurden mit viel Applaus begleitet.

Natürlich konnte bei dem Aufmarsch nicht alles gesagt werden - und sollte es auch nicht: Denn für Fragen zu Details gab es ja genug Gelegenheit. Die kleinen und großen Zuschauer umringten die Wagen und fragten mancher Feuerwehrfrau oder -mann Löcher in den Bauch. Dabei wurde schnell klar wie wichtig der Dienst der Freiwilligen im Einsatzfall ist. Sei es die Rettungsschere, die Bedienung der Flugdrohne oder die Rettungsleiter - alles kann nach einem Unfall oder bei einem Brand gebraucht werden.

Wieder einmal eine große Attraktion war die Rettungsleiter der Feuerwehr aus Malchow. Auch die Kleinsten wollten es sich nicht entgehen lassen, aus 28 Metern Höhe auf das Gelände und den Plauer See zu schauen. Wer doch ein wenig Angst hatte in die schwebende Gondel zu steigen, wurde vom Personal gleich beruhigt. „Wenn es zu hoch wird, dann fahren wir gleich wieder runter.“ Aber bei Mama auf dem Arm oder Papa an der Hand wurde das Abenteuer doch bestanden.

Danach ging es zum Dosenstand, bei dem die Türme mit einem Wasserstrahl abgeschossen werden mussten. Der Erfolg konnte mit einer Zuckerwatte oder einem Eis belohnt werden. Gleich nebenan der Tisch fürs Kinderschminken. Man hätte meinen können, es sei Fasching - so viele bunte und phantasievoll geschminkte Kinder liefen danach zu den vielen Hüpfburgen, die von Steffen Pranke gesponsert wurden.

Nicht der einzige Sponsor, bei dem sich Kathrin Köpsell auch auf diesem Weg noch einmal bedanken möchte. Das EDEKA Zentrallager stiftete für die Amtswehren Obstkörbe und Getränke, Andreas Rantzow, Dachdeckermeister aus Fünfseen, baute am frühen Morgen noch die Tanzfläche auf. Ebenfalls viele helfende Hände aus Zislow und Umgebung halfen der Feuerwehr Zislow beim Zeltaufbau, an den Essensständen und der Getränkestation. Gestifteter Kuchen gingen am Nachmittag weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Kein Wunder, gab es doch zur Kaffeezeit schmissige Musik vom Warener Blasorchester.

Doch damit nicht genug, Andreas Rantzow sollte das Tanzparkett aus OSB-Platten ja nicht vergeblich aufgebaut haben. Bis weit in den späten Abend wird sich manche Platte gefragt haben, ob das ihre letzte Bestimmung war- so ausgelassen und viel wurde das Baumaterial zur Musik von DJ DiRex strapaziert.

Am Morgen danach war Aufräumen angesagt. Etwas müde, aber froh dreinblickende Gesichter zogen eine positive Bilanz des Erlebnistages, der von der jüngsten Feuerwehr im Amt organisiert wurde. Ein Tourist fasste den Tag noch immer voller Erstaunen zusammen: „Unglaublich, was die hier alles auf die Beine gestellt haben. Gut, dass es euch gibt“, sagte er in Richtung Kathrin Köpsell. Das wird nicht nur der Patronatsheilige der Feuerwehr, St. Florian, gerne vernommen haben.