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Müritz Tipp
Ausgabe 17/2024
Regionales/Aktuelles
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Die Region mit Schönheit und Freude bereichern

Zentralblech in der Kirche

Die Varchower Kirche

Varchow (bedi). Normalerweise ist es in der Kirche Groß Varchows, eines Ortes, der eine halbe Stunde Autofahrt von Waren entfernt liegt, so kühl, dass man selbst im Sommer fröstelt. „Damit unsere Gäste nicht frieren müssen, haben wir daher extra rote Decken mit dem „Bauernrose“-Logo darauf hergestellt und teilen sie bei Bedarf zu den Konzerten aus“, erzählt Karin Bauer, Vereinsmitglied von „Volltoll“ e. V. Auch zum letzten der vier Konzerte dieser Saison am 8. September lagen die Decken parat. Doch an diesem letzten Hochsommertag des Jahres war es so warm, dass man im Inneren der Kirche eher einen Ventilator gebraucht hätte. Zum Konzert von „Zentralblech“ aus Berlin waren zudem fast einhundert Gäste gekommen, so viele wie noch nie zu einer Veranstaltung der „Bauernrose“. „Fünfzehn Künstler auf einmal - so viele hatten wir hier noch nie“, sagte Karin Bauer in ihrer Begrüßung an das Publikum. Die Berliner Amateur-Kapelle, die ihr Repertoire professionell darbietet, gab einen vielfältigen Mix aus Klassischem und Modernem zu Gehör: neben Werken von Bruckner und Schumann Filmmusik und Chansons sowie Interpretationen von Rock- oder Popsongs.

Das insgesamt zwölfte „Bauernrose“-Konzert brachte dem Verein nicht nur Rekordzahlen, was Musiker und Publikum anbelangte, sondern als Saisonabschluss auch eine Premiere der anderen Art: „Zum ersten Mal war das Essen an unserem Tresen ausverkauft.“ Als kulinarisches Element bieten die Vereinsmitglieder bei jedem Konzert eine kleine Auswahl an veganen Speisen aus regionalen Zutaten an - und natürlich Getränke. Alles zu erschwinglichen Preisen. Man nimmt diese Dinge in der Regel vor dem eigentlichen Konzert zu sich, das an je einem Sonntag pro Monat um 16 Uhr beginnt.

Die zwischen zehn und zwanzig Mitglieder aus Varchow und Umgebung arbeiten alle ehrenamtlich und haben jeweils spezielle Aufgaben: Künstler buchen, Konzepte schreiben, werben, Lichteffekte schaffen.... Das Geld, mit dem der Verein die Künstler vertragsgemäß bezahlt, nimmt er über Eintrittsgelder und Sponsoren ein. Freunde und Bekannte unterstützen „Volltoll“ tatkräftig.

Die vier Konzerte der „Bauernrose“ auf die Beine zu stellen, ist harte Arbeit. Das nimmt man nur auf sich, wenn man weiß warum. „Wir möchten die Region mit guter Musik und gutem Essen bereichern, mit Schönheit und Freude. Und wir wollen unsere Kirche bespielen“, so formuliert es Karin Bauer. Der Verein entwickelt das Konzept seit 2021 und setzte es 2022 zum ersten Mal um. Das besondere Essen ist dabei die zweite wichtige Säule.

Eine Frage blieb bisher unbeantwortet: Warum heißt die „Bauernrose“ so? „Einerseits ist die Bezeichnung eine Kombination aus den Namen zweier Vereinsmitglieder - meinem und dem von Mark Rose, der die Künstler bucht“, erläutert Karin Bauer. Andererseits passe das Bild dieser einfachen, aber kraftvollen und schönen Blüte, die nicht extra gezüchtet wird, sondern wild wächst, perfekt zur Einfachheit und Schönheit der Veranstaltung, die Publikum nicht nur aus Groß Varchow und Umgebung, sondern sogar aus Waren, Neustrelitz oder Stavenhagen anzieht.