Malchow (bedi). Alle Mädchen und Jungen, die in diesem Sommer an der FerienLeseLust Mecklenburg-Vorpommern in der Stadtbibliothek Malchow teilgenommen hatten, waren am Nachmittag des 20. September ins Kino Malchow eingeladen. Dort erwarteten sie ihre Zertifikate - und eine Überraschung.
Falls jemand den Weg zum Kino Malchow nicht fand, musste er am 20. September kurz vor 16 Uhr nur dem Geruch des Popcorns folgen, das der Kultur- und Sportring Malchow e. V. (KSR) für die fleißigen Leser gesponsert hatte. Martin Noffz, Leiter der Malchower Eishalle, stand an diesem Nachmittag hinter dem Kinotresen und hatte schon die großen Tüten mit dem Popcorn vorbereitet. Doch bevor die Mädchen und Jungen sich diese greifen und mit in den Saal nehmen konnten, warteten dort zunächst die Zertifikate auf sie, die sie sich bei der FerienLeseLust Mecklenburg-Vorpommern in der Stadtbibliothek Malchow im wahrsten Sinne des Wortes erlesen hatten. Rund dreißig Leute hatten an diesem schönen Frühherbsttag den Weg ins Kino gefunden. Die Kinder saßen in der ersten Reihe, ihre Eltern und Geschwister dahinter. Insgesamt 53 Schüler hatten in diesem Sommer an der Aktion teilgenommen - gegenüber 31 im letzten Jahr eine erfreuliche Steigerung. Rund ein Drittel davon waren Jungen. 32 davon fassten auch den Inhalt eines Buches oder mehrerer für die Aktion zusammen. „Darunter war sogar ein Ferienkind aus Hamburg“, sagte Sabine Schöbel, die Bibliotheksleiterin, in ihrer Begrüßung. Sie betonte, dass die Aktion, die sich an Schüler zwischen neun und 14 Jahren richtet, ein eher niedrigschwelliges Angebot ist. Denn selbst wenn die Jungen und Mädchen nur ein einziges Buch lesen, sind sie schon dabei. Daher waren unter denen, die das Zertifikat mitsamt ihrem Leselogbuch überreicht bekamen, alle Arten von Lesern: die, die sich auf ein Werk beschränkt hatten, bis zu denen, die über 20 Bücher vorweisen konnten. „Schön, dass Lesen immer noch so interessant ist“, meinte Bürgermeister René Putzar, der die Zertifikate übergab. Die Reihenfolge richtete sich nach den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Kinder. Jedes durfte sich dann noch ein Buch vom Büchertisch nehmen. Leider waren nicht alle Teilnehmer anwesend. Die Zertifikate derjenigen, die verhindert waren, bewahrt Sabine Schöbel in der Bibliothek auf. Einen Extra-Applaus bekam die jüngste Teilnehmerin. „Ihr älterer Bruder hat sich an der Aktion beteiligt. Sie fragte dann, ob sie auch mitmachen darf, obwohl sie gerade erst die erste Klasse abgeschlossen hatte“, erzählte Sabine Schöbel.
Nachdem sie ihre Zertifikate erhalten hatten, holten die Kinder ihr versprochenes Popcorn und verteilten sich dann im Kinosaal. Als Höhepunkt erwartete sie der Film „Die unlangweiligste Schule der Welt“ nach der gleichnamigen Kinderbuch-Reihe von Sabrina J. Kirschner. „Cool, die Bücher kenne ich“, rief einer der Jungen spontan. Und für diejenigen Mädchen und Jungen, die noch keinen Blick in diese Reihe geworfen hatten, war der Film vielleicht ein Grund, das zu tun.