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Müritz Tipp
Ausgabe 18/2025
Regionales/Aktuelles
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Röbeler Stadtvertretung: Fokus auf Schulcampus, Nahwärme und Stadtentwicklung

Röbel (at). In der Stadtvertretersitzung am 30. September wurden in Röbel mehrere zentrale Themen diskutiert – von Problemen im Schulbetrieb über Energieprojekte bis hin zu wichtigen städtebaulichen Entwicklungen.

Der Schulcampus Röbel zählt aktuell 775 Schülerinnen und Schüler in 34 Klassen. Sorge bereitet insbesondere der akute Mangel an Lehrkräften: Derzeit fehlt ein Physiklehrer, und in den kommenden Jahren scheiden voraussichtlich zehn weitere Lehrkräfte aus. Die Stadt sieht dringenden Handlungsbedarf, vor allem bei der Personalgewinnung.

Positiv entwickelte sich die Ausstattung des Jugendhauses, in dem kürzlich Räume für den Jugendbeirat hergerichtet wurden. Mit 3.000 Euro Förderung durch den Landkreis konnten Verbesserungen realisiert werden. Das Haus soll künftig verstärkt als Begegnungsort für Menschen allen Alters dienen. Es beherbergt unter anderem den Sozialverband, die Diakonie, die ANE, Flotte Bürger und ELLI, die RAA, das CJD, eine Fahrradwerkstatt sowie Küchenräume für die Tafel.

Ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung ist die geplante Einführung eines Nahwärmenetzes auf Basis erneuerbarer Energien. Eine Machbarkeitsstudie des Unternehmens Energielenker bescheinigt dem Projekt Realisierungspotenzial. Der Aufbau soll über sieben Jahre hinweg schrittweise erfolgen. Das Netz wird so geplant und dimensioniert, dass nicht nur eine Erweiterung auf das Gewerbegebiet, sondern auch ein späterer Ausbau auf weitere Stadtgebiete möglich ist. Zudem soll in den kommenden Planungsphasen das Abwärmepotenzial von Unternehmen im Gewerbegebiet konkret erfasst und gegebenenfalls in das Wärmekonzept integriert werden. Für die Weiterführung des Energiekonzepts sind 350.000 Euro eingeplant.

Die Überdachung des Bürgergartens am Haus des Gastes wurde mehrheitlich mit 9 Fürstimmen beschlossen; 3 Stadtvertreter stimmten dagegen, eine Person enthielt sich. Die Vergabe umfasst im ersten Schritt Erd-, Gründungs- und Statikarbeiten.

Auch städtebaulich gibt es Bewegung: Mit dem Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans Nr. 16 wird ein neues Sondergebiet an der Mirower Straße/Am Mühlentor vorbereitet. Vorgesehen ist ein Einzelhandelsstandort mit rund 1.200 m² Verkaufsfläche für einen Drogeriemarkt. Die Beauftragung eines Planungsbüros wurde einstimmig beschlossen.

Einstimmig erfolgte auch die Aufhebung der Sanierungssatzung für das Innenstadtgebiet – ein Zeichen für den erfolgreichen Abschluss der städtebaulichen Maßnahmen. Gleiches gilt für die neue Satzung zum Kostensatz für Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr, die künftig Grundlage für die Abrechnung bestimmter Einsätze bildet.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Reprädikatisierung des Status „staatlich anerkannter Erholungsort“. Das aktuelle Prädikat, das seit 30 Jahren besteht, läuft 2028 aus. Um die Voraussetzungen für eine Verlängerung zu erfüllen, wird die Stadt Angebote von Dienstleistern einholen. Im Fokus stehen u. a. die Luftqualität und Lärmbelastung. Die geschätzten Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro sollen im Haushalt 2027 berücksichtigt werden. Neu ist: Das Land gewährt das Prädikat künftig nur noch für jeweils 15 Jahre.