Fortsetzung aus Ausgabe 18
…. nächtliche Bekanntschaften mit zwei Füchsen hatten sie bereits in Brandenburg, als die Vierbeiner sich lautstark über die Chipstüte hermachten. „Das war ein Schreck“, erzählten sie, „das plötzliche Knistern in der nächtlichen Stille und die Hartnäckigkeit der Füchse, die sich nur schwer verscheuchen ließen.“
Die Suche nach einem Schlafplatz wurde von den jungen Männern unter zwei Aspekten gewählt: Ist ein See in der Nähe zum Abkühlen und Waschen und sind mindestens vier kräftige Bäume für die Hängematten vorhanden?
Einen Supermarkt für den Proviant zu finden, war das größte tägliche Abenteuer, mitunter erforderte es 20 Kilometer zusätzlich. Da war es durchaus praktisch, die eine oder andere Konserve im Gepäck zu haben. Sättigt gut und gerade der Balkanthunfischsalat schmeckte besonders, so das Fazit der Radler.
Die Aussicht unbezahlbar
Den ersten platten Reifen hatte Henry in Kroatien, eine schroffe Bordsteinkante war der Verursacher. Bei fantastischer Aussicht war dieser schnell behoben. Johannes war geübt, er hatte dies bereits zweimal auf der Strecke hinter sich.
In Bosnien führte die Reise über Schotterpisten und Bergstraßen mit einigen Höhenunterschieden. „Ein unfassbares Glücksgefühl“, so Johannes und Henry, „wenn wir den Aufstieg geschafft hatten und über die Täler schauen konnten.“
Anfangs erschraken die jungen Männer, als gefühlt jedes dritte Auto hinter ihnen im Vorbeifahren laut hupte. Die Einheimischen der Balkanhalbinsel taten hiermit ihre Begeisterung und Sympathie kund und winkten den Radlern begeistert zu. „Das pushte ungemein“, strahlten Henry und Johannes während unseres Gespräches, „die Einheimischen waren allesamt so nett, offen und unheimlich gastfreundlich.“
Das Gegenspiel zu den Wegen durch die Wildnis mit bedingt vertrauenswürdigen Holzbrücken und streunenden Hunden waren die Großstädte in Bosnien und die Hauptstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen. Hier war es schon grenzwertig wuselig, meinten die Radler, aber dank der komoot-App konnten sie sich jederzeit gut orientieren.
Südlichster Fjord Europas - Montenegro
Um auf die Bucht von Kotor zu schauen, ein beliebtes Ziel vieler Naturliebhaber und Ausflügler, mussten Johannes und Henry unendliche Serpentinen hinaufradeln. Und ausgerechnet an diesem Tag goss es in Strömen, was anfangs noch erfrischend wirkte, trieb die Regenbekleidung an ihre Grenzen und schlug auf dem Gipfel in Frieren um. Dennoch ist es wohl einer der schönsten Ausblicke Europas, erzählen beide begeistert.
Durch das wilde Albanien erreichten die beiden überglücklich am … August ihr Ziel: Griechenland.
Nach 41 Tagen, 4 neuen Schläuchen, 6 Tuben Sonnencreme, mehreren Tüten Nudeln und Reis und Unmengen von Energy-Riegeln mit einem unbezahlbaren Schatz im Gepäck!