Alt Gaarz (pm). Am 1. Oktober hat sich im Ortsteil Alt Gaarz (Gemeinde Jabel) eine Bürgerinitiative gegründet – als Reaktion auf den Beschluss des paritätisch besetzten Planungsverbandes Neubrandenburg, der am 15.9. das Windfeld 78 in Alt Gaarz für Windkraftanlagen freigegeben hat.
Alt Gaarz liegt im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und ist Teil der Gemeinde Jabel, die am 16. Oktober von Herrn Minister Dr. Blank die Urkunde als „Anerkannter Tourismusort“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhielt.
Der Bergsee in Alt Gaarz – bekannt für seine idyllische Lage und glasklares Wasser – zieht Besucher aus ganz Deutschland an. Seine EU-zertifizierte Wasserqualität steht unter besonderem Schutz und hat maßgeblich zur touristischen Anerkennung der Gemeinde beigetragen.
Diese Region ist Lebensraum für über 200 nachgewiesene Vogelarten – darunter Seeadler, Milane, Kraniche, Schwäne, Wildgänse und Zugvögel – sowie für seltene Fledermäuse und geschützte Molluskenarten, von denen vier auf der Roten Liste stehen. Gerade im Herbst dient das Gebiet Tausenden Vögeln als Rastplatz. Windkraftanlagen in dieser ökologisch sensiblen Oase würden eine funktionierende Natur zerstören – mit allen Folgen für das Artensterben und das ökologische Gleichgewicht.
Die Bürgerinitiative Alt Gaarz wird unterstützt von ihren gewählten Gemeindevertretern, die bereits am 7. März 2024 einstimmig gegen das Vorhaben stimmten – im Einklang mit ihrem Wahlversprechen „Keine Windräder“. Auch Bürger und Vertreter umliegender Gemeinden bekunden ihre Solidarität.
Unterstützung kommt ebenfalls von namhaften Bürgern, die in den Ausbau der Region als Tourismusstandort investieren – wie die neuen Besitzer der Domäne Neu Gaarz, die das Gutshaus restaurieren und als Reit- und Pferdetourismuszentrum ausbauen.
All diese positiven Entwicklungen sind bedroht durch die geplanten Windräder.
Die Bürgerinitiative Alt Gaarz betont: Es geht nicht um ein generelles Nein zur Energiewende – sondern um den Schutz einer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft. Wir fordern die Verantwortlichen auf, nicht dem blinden Aktionismus des wachsenden Windenergiesektors zu folgen, sondern mit gesundem Menschenverstand zu entscheiden.
Der größte Schatz unseres Landes ist seine Natur. Wir wollen, dass kommende Generationen hier in Alt Gaarz und in der Seenplatte noch eine intakte Umwelt vorfinden – mit weiten Feldern, kraftvollen Bäumen, klaren Seen, Vogelgesang und echten Rückzugsorten. All das kann keine Technik der Welt ersetzen.
Daher bitten wir eindringlich, den Beschluss zu korrigieren – zum Schutz des Naturerbes, der Lebensqualität und der Zukunft unserer Region als nachhaltiger Tourismusstandort.