Torsten Koplin und Elke Schoenfelder vom Bund der Antifaschisten während der Kranzniederlegung
Waren (-lke). Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 80-sten Mal. Seit 1996 ist dieser Jahrestag der bundesweit gesetzlich verankerte „Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus“. Im November 2005 wurde dieser Tag von der UNO als „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ eingeführt. Die 1. Stellvertretende Präsidentin der Stadtvertretung Christine Bülow, der Bürgermeister Norbert Möller und der Bund der Antifaschisten hatten zu einer feierlichen Würdigung dieses Ereignisses in das Warener Jugendzentrum „JOO!“ eingeladen. Die Gedenkrede hielt der Landtagsabgeordnete Torsten Koplin, Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten e.V. M - V. Der äußert seine Dankbarkeit, diese Rede vor den rund 40 Anwesenden, unter ihnen Mitglieder des Landtages, des Kreistages und der Stadtvertretung sowie des Bundes der Antifaschisten, halten zu dürfen. Dieser in deutschem Namen begangene Zivilisationsbruch des Völkermords ist zutiefst abgründig, unmenschlich und für uns Heutige kaum vorstellbar. Millionen Menschen, Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen und unzählige andere, die vorzeitig ihres Lebens und ihrer Zukunft beraubt wurden, führen vor Augen, dass ein Völkermord niemals unvermeidlich ist. „Aber es waren MENSCHEN! Punkt!“, mahnte Torsten Koplin eindringlich. „Und wenn die Menschen ihre Namen zurückerhalten, wird den vielen anonymen Opfern ihre Individualität und ihre menschliche Würde wenigstens symbolisch zurückgegeben.“ Auch in Waren erinnern Stolpersteine daran, dass erlittenes Unrecht nicht in der Anonymität versinkt. Er lenkte den Blick auf mutige Warener, die sich dem Regime entgegen stellten, denn zu viele haben geschwiegen und sich weggeduckt. Das Ergebnis ist bekannt. Der Pfarrer Martin Niemöller sagte einst: „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es niemanden mehr, der protestieren konnte.“ Und das mahnte auch Christine Bülow in ihrer Rede zur anschließenden Kranzniederlegung am Gedenkstein der Ermordeten des KZ Retzow am Kietz an: „Die Shoah-Überlebende Margot Friedländer sagte einst: „Seid Menschen!“ Das möchte ich erweitern: Seid gute Menschen, respektvoll, verantwortungsbewusst und vor allem wachsam!“