Bärbel Kayser, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, bei ihrem Vortrag
Waren (-lke). Es war der dritte Geburtstag der Müritzer Schreibfedern, der am Dienstag, dem 5. November, im Nachbarschaftstreff Schmetterlingshaus mit einem festlichen Literatur-Café gefeiert wurde. Dagmar Mayer, die Gründerin des Schreibzirkels, kam 2021 aus Erfurt an die Müritz und hatte dort bereits einige Schreibzirkel geleitet. In bewegten Worten dankte sie „ihren Federn“. Das Geburtstags-Literatur-Café startete mit einer PowerPoint-Präsentation zur jungen, aber nichtsdestotrotz bewegten und abwechslungsreichen Geschichte des Zirkels. Dazu gab es neben interessanten Geschichten und Gedichten der Schreibfedern in gewohnter Weise Kaffee, Kuchen, Getränke und die beliebte Bowle. In der Gruppe wirken insgesamt 17 Schreiberinnen und 2 Schreiber und jede und jeder trägt voller Stolz eine silberne Feder als Anstecknadel. Das Multitalent Michael Hausburg schreibt nicht nur, sondern begleitet die Gruppe auch musikalisch bei dem einen oder anderen Event. Und das tat er natürlich auch zur Geburtstagsfeier. Ausnahmsweise startete die erst am frühen Abend und war restlos ausgebucht. Auch ein Buch, „Lebenswege“, existiert bereits und fast alle der 600 gedruckten Exemplare sind verkauft. „Schreibe dein Leben auf, bevor es dir entwischt“, lautet das Motto der „Oberfeder“ Dagmar Mayer. Die Texte werden monatlich in öffentlichen Lesungen/Veranstaltungen einem breit aufgestellten Publikum vorgestellt. Voller Stolz verweist Dagmar Mayer auf den gut gefüllten Terminkalender, der bis weit ins neue Jahr hinein reicht. Und sie freut sich, dass sie im Publikum viele Stammhörer ausmachen konnte. Alle bekamen an diesem Abend neue Prosa und Lyrik, vor allem zum Thema Heimat, vorgestellt. Und auch politische Texte bleiben in diesen unruhigen Zeiten nicht ausgespart. Heiterkeit erregte die Geschichte des Neumitglieds Marion Schild. Sie hatte als ABC-Schützin kurzerhand Pinguine in ihrem Keller erfunden, weil es in ihrer Familie kein Haustier gab. Diese Geschichte wird sicherlich demnächst nach langen Jahren auch auf einem Klassentreffen ein Thema sein. Berührend die Zeilen aus dem Gedicht von Dagmar Mayer: „Wenn ich die Liebe wäre, würde ich klopfen an Fenster und Türen und das Böse zum Guten bekehren.“ Ausschlaggebend für den Erfolg sind sicher auch die Weiterbildungen. So kommt zum nächsten Bildungswochenende im November Dr. Günter Gießler aus Dresden nach Waren. Der Autor und studierte Literaturwissenschaftler arbeitete nach seiner Promotion am Literaturinstitut in Leipzig und im Ausland. Er hat bereits in einigen Bereichen sein Wissen an die Schreibfedern weitergegeben und widmet sich im nächsten Bildungswochenende dem Thema Lyrik.