Die Jagdhornbläser um Frank Wiese
Nossentin (-lke). Hubertus, der im 8. Jahrhundert aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlags als Wilderer und Schwerenöter, nur aus Gier und Lust am Töten, auf die Jagd ging, hatte ein einschneidendes Erlebnis. Ein Hirsch mit einem Kreuz im Geweih erschien vor ihm und stimmte ihn um. Fortan lebte Hubertus, später sogar zum Bischof geweiht, in Ehrfurcht vor der Natur und mit Achtung vor Gottes Geschöpfen. Das erzählt die Legende, die von Katja Lindenkreuz, der neuen Chefin des Forstamtes Nossentiner Heide, persönlich vorgetragen wurde. Ihm zu Ehren fand wieder in der Dorfkirche Nossentin ein Hubertusgottesdienst statt. Das kleine Kirchlein konnte die rund 200 Besucher aus nah und fern kaum fassen. Hubertus ohne Jagdhörner geht nicht. Und so begleitete auch in diesem Jahr ein weiteres Mal die Jagdhornbläsergruppe um Frank Wiese aus Priborn mit seinen Mitstreitern aus Priborn, Mirow, Gotthun und Göhren-Lebbin den Gottesdienst und erfreute die Besucher auch danach im Park beim Essen mit jagdlichen Beiträgen. In dieser Zusammensetzung gibt es ihn und seine „Mannen“ auch nur ein Mal im Jahr zur Nossentiner Hubertusmesse. Mit der eigens für die Vorgängertruppe komponierte „Sauhatz“ hatte man zu DDR-Zeiten sogar mal einen ersten Platz erringen können. „Die gibt es nur bei uns“, bestätigt uns Frank Wiese voller Stolz. Ina Reiske, einzige Frau in der Männerriege, ist das zweite Jahr dabei. „Ich habe so viel Spaß an der Teilnahme an diesem Ereignis. Musik macht Spaß und Musik verbindet“, bestätigte sie uns. Jagd soll immer auch das Gleichgewicht zwischen Wald, Feld und Wild erhalten, d.h. Hege und Pflege, Schonung der Ressourcen, aber auch Beibehaltung des Gleichgewichts in der Natur sowie höchster Respekt vor der lebenden Kreatur spielen bei der Jagd eine große Rolle. Darauf ging auch Pastor Eckard Kändler in seiner diesjährigen Predigt ein. Bewahrung der Schöpfung rückt in diesen unruhigen Zeiten immer stärker in den Fokus. Jens Dittrich, Revierförster von Drewitz beim Forstamt Nossentiner Heide, hat die Hubertusmesse mit vorbereitet. Wie jedes Jahr unterstützte das Forstamt das Fest. Nun seit 17 Jahren schon. Mit seinen Azubis hat er die Kirche mit bunter Herbstdeko, die zuvor im Wald gesammelt wurde, geschmückt. Die Herbstfarben von Eichen, Ahorn und Buchen, aber auch das Grün der Tannenzweige erfreuten das Auge des Betrachters. Und natürlich durfte das prächtige Hirschgeweih nicht fehlen. 2009 hatte der Forstmann Peter Borm gemeinsam mit Thomas Kelterborn, damaliger Forstamtsleiter, dem Nossentiner Nenard Geißler und Pastor Ulrich Müller dieses jährlich wiederkehrende großartige Ereignis begründet. Und es sieht so aus, als würde diese Tradition noch viele weitere Jahre bestehen.