Titel Logo
Müritz Tipp
Ausgabe 21/2025
Regionales/Aktuelles
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Ich habe viel vor

Marén Kude möchte das Kunstmuseum Kloster Malchow noch attraktiver für Einheimische und Touristen machen.

Malchow (bedi). Nach Jahrzehnten in einem Beruf etwas Neues anfangen? Marén Kude wollte genau das. „Ich spürte: Es ist Zeit für eine berufliche Veränderung“, erzählt die Juristin aus Plau am See. Ursprünglich hatte sie Rechtswissenschaften studiert, beide Staatsexamina abgelegt, in einer Behörde gearbeitet und sich 2013 als Anwältin mit dem Schwerpunkt Sozialrecht selbstständig gemacht. „In letzter Zeit war ich vor allem vom Homeoffice aus tätig. Dabei fehlte mir oft der direkte Kontakt mit Menschen.“ Ihre kommunikative und kreative Ader hatte sie im Privaten ausgelebt: beim Malen, Schreiben, bei Sport und Theater. Die Anzeige, in der der Kultur- und Sportring Malchow e. V. (KSR) die Stelle einer Mitarbeiterin im Kunstmuseum Kloster Malchow ausschrieb, empfand sie als einen Wink des Schicksals. Geschäftsführer Daniel Finn ermutigte Marén Kude auf ihre Anfrage hin, sich zu bewerben. Seit dem 1. Oktober kümmert sich die Juristin in zwanzig Stunden pro Woche von ihrem Büro neben dem Klostercafé aus um die Geschicke des Kunstmuseums. Daneben arbeitet sie in Teilzeit als Anwältin weiter.

Von der Mannschaft des Kunstmuseums fühlte Marén Kude sich sofort gut aufgenommen. Mittlerweile hat sie sich in ihr Aufgabenspektrum eingearbeitet: zunächst für sich den Bestand an Kunstwerken gesichtet und ein Konzept geschrieben, das deren Handhabung optimieren soll. In der Zukunft wird sie auch Ausstellungen und Vernissagen planen, Konzeptionen für den Museumsbetrieb erarbeiten, Termine verwalten und den Kontakt zu Künstlern pflegen. „Es ist eine sehr schöne Tätigkeit.“

Die neue Mitarbeiterin des Kunstmuseums möchte den Spagat zwischen Bewährtem und frischem Wind schaffen. Die vier Künstler, die traditionsgemäß im Museum vertreten sind, will sie weiterhin wirkungsvoll präsentieren. Daneben sollen aber auch jüngere und weniger bekannte Kreative Raum im Museum und im Klostercafé erhalten. „Ich habe viel vor“, sagt Marén Kude. In den ersten Wochen auf ihrer neuen Stelle hat sie die Sonderausstellung der Werke des Fotografen Klaus Ender begleitet. „Sie wurde sehr gut angenommen.“ In den beiden kleinen Räumen, wo die Ender-Exposition hing, sind normalerweise Werke von Friedrich Franz Pingel zu sehen. Diese sollen demnächst für einige Zeit wieder dorthin kommen. Danach aber plant Marén Kude, an diesen Wänden Bilder von Peter Hesse zu zeigen, die eine Leihgabe ans Kunstmuseum sind und wovon sich einige derzeit beim Besitzer befinden. „Im Winter werden dann alle Hesse-Werke wieder voll ins Museum integriert.“