Zislow (pm). Hier also soll es ein Konzert geben? Zweifel machen sich breit. Steht aber so auf dem Plakat. Es riecht nach Stroh und Heu, auch nach Pferdeäppeln. Die liegen auf dem Hof. Neugierige Blicke luken hinter eine spaltbreit geöffnete Tür: Sättel, Zaumzeug, Reitstiefel. Ein ungewöhnliches Foyer für einen Konzertsaal, wenn, ja wenn man denn im richtigen Gebäude ist. Fragende Blicke, ein halbmutiger Griff an der Tür wird zum entschlossenen. Tatsächlich: Hier ist Musik drin, in diesem ehemaligen Pferdestall auf dem Pferdehof in Zislow.
Der Pferdestall heißt inzwischen „Café Hufschlag“. Ein Name, der die Fantasie anregt und vermeintlich ist der Hufschlag auch zu hören, im Kopf: ein volles Klackern mit leichtem Echo. Möglicherweise war es ja genau dieser Klang, diese Akustik, die dazu anregte mal etwas auszuprobieren: ein Konzert.
Bei einem ersten Versuch war der Tenor André Schmidtke vom Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin sofort angetan. Diesen Raumklang hätte er dem Gebäude nicht zugetraut. Die leichten Wölbungen in der Decke tragen den Ton, lassen ihn durch den Raum gleiten. Das hat mehr verdient.
So erzählte Schmidtke drei Kollegen von den Möglichkeiten des Zislower Konzertstalls und am 3. Dezember ist es soweit. Zusammen mit Ascelina Klee, Clara Elisabeth Zepeda und Yongwhan Jeong bringen die befreundeten Musiker ihr vielfältiges Repertoire nach Zislow.
Alle vier wollen nun also am 1. Advent, dem 3. Dezember, ab 15:30 Uhr das Café Hufschlag zum Konzertsaal machen. Was an musikalischen Leckereien geboten wird, das will das noch namenlose Ensemble nicht verraten. Nur soviel: unterhaltsam soll es sein, Opernstücke sind vertreten, Auszüge aus Operetten wird es geben und natürlich Weihnachtslieder. Vielleicht ja auch etwas mit einer Schlittenfahrt, Peitschenknall und Pferdewiehern. Würde jedenfalls zum Hufschlag passen.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Einlass ist ab 14:00 Uhr.