Dominika Cittová vor ihrem Lieblingsbild von Sieghard Dittner
Malchow (bedi). Das Kunstmuseum im Kloster Malchow zeigt Werke von vier bildenden Künstlern, die einen Bezug zur Region haben: Rudolf Gahlbeck, Friedrich Franz Pingel, Peter Hesse - und Sieghard Dittner, der in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiern würde. Seit kurzem verfügt das Museum über weitere acht Gemälde des wandlungsfähigen Malers und Grafikers. Am 5. Februar um 11 Uhr wurden sie bei einem kleinen Festakt offiziell übergeben. Sieben davon hängen nun in einem Extraraum mit Blick auf den Malchower See. Das achte befindet sich noch im Depot, weil sein Rahmen repariert werden muss.
Museumsleiterin Dominika Cittová, die zu Leben und Werk Sieghard Dittners forscht, freut sich über die Neuzugänge - und berichtet, wie sie nach Malchow kamen: „Vor rund eineinhalb Jahren meldeten sich Mitarbeiter einer Bibliothek aus dem thüringischen Saalfeld bei mir und fragten mich, ob ich die Dittner-Werke, die sie besaßen, für unser Museum haben wollte. Sie hatten recherchiert und herausgefunden, dass es bei uns in Malchow bereits einen umfangreichen Bestand vor allem an Malereien und Grafiken dieses Künstlers gibt.“ Die Bibliotheksmitarbeiter wollte die Räume ihrer Einrichtung nämlich neu gestalten. Da passten die acht Gemälde von Sieghard Dittner nicht mehr recht ins Konzept. „Woher die Bibliothek die Werke hatte, weiß man nicht, da dazu keine Unterlagen mehr existieren“, fügt Dominika Cittová hinzu. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, holten die Museumsleiterin und Daniel Finn, Geschäftsführer des Kultur- und Sportrings Malchow e. V. (KSR), der das Museum betreibt, die Bilder in Saalfeld ab. Sie zeigen Motive aus verschiedenen Fabeln, wie der um den Fuchs und die Trauben und den Frosch und den Ochsen. Sieghard Dittner nutzte dafür Acryl- und Ölfarben und malte auf Hartfaser-Untergrund. „Das Besondere an ihnen ist, dass sie signiert und mit Datum versehen sind. Das ist bei den Dittner-Gemälden sonst nicht der Fall“, sagt die Museumsleiterin. Mit ihrem Entstehungsjahr 1980 ergänzen sie ideal den Bestand der Werke Sieghard Dittners, der bereits im Kunstmuseum Malchow vorhanden ist. Denn Gemälde dieser Schaffensperiode fehlten hier bisher. „Insgesamt haben wir mehrere Hundert Grafiken und schätzungsweise zwischen 40 und 50 Gemälde Dittners. Dazu kommen noch zahlreiche Keramiken, die er geschaffen hat“, sagt Dominika Cittová.
Bei der Übergabe am 5. Februar war neben Bürgermeister René Putzar, Daniel Finn und einigen Gästen eine Vertreterin der Fielmann-Stiftung anwesend. Diese Stiftung unterstützt gemäß dem Willen des Gründers Günther Fielmann vor allem kleinere Museen finanziell, wie die Mitarbeiterin Constanze Köster betonte. Auch das Kunstmuseum im Kloster Malchow hat einen Vertrag mit dieser Institution und darf in dessen Rahmen einmal jährlich Bilder anschaffen. 2023 waren dies die acht Bilder aus Saalfeld. Im Hinblick auf den hundertsten Geburtstag Sieghard Dittners planen Dominika Cittová und ihre Mitarbeiter, die Ausstellung ein wenig umzugestalten und zahlreiche seiner Grafiken und Keramiken zu präsentieren, die bisher noch in den Depots lagern. Zudem soll im Sommer eine Festveranstaltung zum Ehrentag des Künstlers in der Malchower Klosterkirche stattfinden.