Malchow (bedi). Das Organigramm, das KSR-Geschäftsführer Daniel Finn an die Wand seines Büros projiziert hat, zeigt, wie vielfältig sich seine Einrichtung bereits in Malchow engagiert: Dort sind unter dem Dach des Kultur- und Sportrings Malchow e. V. zum Beispiel das Mecklenburgische Orgelmuseum, das DDR-Museum, das Kunstmuseum auf dem Kloster, das Klostercafé, die Eishalle und das Kino aufgeführt - mitsamt ihrem Personal. In der Nebensaison beschäftigt der KSR sechsunddreißig Arbeitskräfte in Vollzeit und Teilzeit, Ehrenamtliche, FSJ-ler und Azubis. In der Tourismussaison sind es sogar achtundvierzig. „Die Bibliothek lässt sich ebenfalls problemlos in dem Organigramm unterbringen und passt auch inhaltlich und von ihrem gemeinnützigen Konzept her gut hinein“, kommentiert Daniel Finn. Nach der Fusion, die das neue Miteinander möglich macht, werden imOrganigramm dann noch die Namen der Bibliotheksleiterin Sabine Schöbel und einer Kollegin mit einem Minijob zu lesen sein.
Noch trägt der Verein „Leseratten“ e. V. die Stadtbibliothek Malchow. „Doch letztes Jahr kam die Leiterin der Bibliothek auf mich zu und berichtete, dass der Vorstand des Vereins aus zeitlichen Gründen seine Arbeit nicht fortsetzen wolle“, sagt der KSR-Geschäftsführer. Da es keine Interessenten für die Nachfolge gab, wäre die Bibliothek in diesem Fall wieder an die Stadt Malchow zurückgefallen, zu der sie bis 1997 rechtlich gehörte. Da lag es näher, dass der Kultur- und Sportring die Bibliothek mit bewirtschaften würde. „2019 sind wir bereits eine solche Fusion mit der Tourist-Information Malchow eingegangen. Wir wussten also, wie das funktioniert“, erzählt Daniel Finn. Der KSR erwartet vom Zusammengehen mit der Stadtbibliothek, dass er über diese noch enger mit Kitas und Schulen in Malchow kooperieren kann. Bibo-Leiterin Sabine Schöbel ihrerseits soll weiterhin fachlich freie Hand haben. Die Verwaltungsaufgaben, die sie bisher selbst erledigen musste, kann sie nun den bewährten Strukturen des KSR übertragen und sich auf das Fachliche konzentrieren.
In den vergangenen Monaten kamen die Vorstände der beiden Vereine mehrfach zusammen und setzten nach Sondierungsgesprächen den Entwurf eines Verschmelzungsvertrags auf, der nun mit dem zuständigen Notar abgestimmt wird. „Der Vertrag soll vor allem auch absichern, dass alle Stellen erhalten bleiben“, betont Daniel Finn. Am 23. April ist eine Mitgliederversammlung beider Vereine geplant, zu der die abschließende Version des Fusionsvertrags vorgelesen und unterzeichnet werden soll.