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Müritz Tipp
Ausgabe 4/2025
Regionales/Aktuelles
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Der Tipp im Tipp - die Ausstellung im Alten Rathaus in Waren

Peter Meier und Stefan Wolle im Gespräch

Waren (-lke). Eine interessante und aufschlussreiche Exposition wird noch bis zum 16. März im Saal des Alten Rathauses am Neuen Markt in Waren gezeigt. „…denen mitzuwirken versagt war“. Die Ausstellung zeigt die exemplarischen Geschichten von 30 mutigen Frauen und Männern, die sich nach 1945 in der SBZ und der jungen DDR für einen demokratischen Neubeginn einsetzten. Dafür mussten sie meist einen hohen Preis zahlen. Dr. Stefan Wolle, Leiter des DDR-Museums in Berlin, hielt dazu kürzlich einen Vortrag, mit dem die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern in das neue Veranstaltungsjahr startete. Der 91-jährige Peter Meier hatte sich deswegen extra aus Güstrow auf den Weg gemacht, denn ihn interessierte besonders das Schicksal von Arno Esch, nach dem sogar ein Hörsaal der Rostocker Uni benannt ist. Auch Peter Meier war aus Rostock in den frühen 50-er Jahren in den Westen gegangen. Stefan Wolle wusste sehr kenntnisreich und interessant über einzelne Schicksale und die Verhältnisse nach 1945 zu erzählen und wich immer wieder von seinen Stichpunkten ab, um ins Detail zu gehen. Allgemeines Schmunzeln gab es, als er nebenbei bemerkte: „Ich habe hier schon lange den Roten Faden verloren.“ Für uns heutige ist es zum Teil unfassbar, was hier passierte. Menschen, die nicht systemkonform agierten, wurden zum Tode verurteilt oder erhielten lange Haftstrafen. Der Titel der Ausstellung bezieht sich übrigens auf die Präambel im Deutschen Grundgesetz. Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über damals und heute, zu der Stefan Wolle treffend bemerkte: „Wir leben in schwierigen Zeiten.“