Die „Wölfe“ greifen wieder an



Malchow (bedi). Wölfe jagen im Rudel. Denn erst im Zusammenspiel mit Artgenossen kann das einzelne Tier starke Beute wie Hirsche erlegen. Dieses Erfolgsprinzip haben sich die „Malchower Wölfe“, die Eishockeymannschaft der Inselstadt, von den Vierbeinern abgeschaut. Die Aktiven der Herrenmannschaft spielen größtenteils bei den „Wölfen“, seit sie Kinder oder Jugendliche waren, haben seit Jahren dieselbe Position auf dem Eis inne und sind exzellent aufeinander eingestellt. Kein Wunder, dass sie in der Saison 2023/24 zum dritten Mal die Landesliga, die Ostseeliga heißt, gewannen. Malchows Bürgermeister René Putzar lobte nach dem Titelgewinn die tolle Nachwuchsarbeit des Teams: „Es hat sich zu seinem 25-jährigen Bestehen mit der Meisterschaft ein Geschenk gemacht.“ Die Mannschaft trug sich ins Ehrenbuch der Stadt ein. Vom Ortsverband der CDU gab es eine Spende von über 600 Euro.

Das Geld können die Spieler, zu denen auch etwa dreißig Kinder und Jugendliche zählen, gut gebrauchen. Denn sie betreiben einen kostenintensiven Sport. Robert Benz, der als Obmann den Kontakt zum Dachverein Malchower SV 90 e. V. hält, zählt auf, was man investieren muss: Allein die Schlittschuhe, die an die jeweiligen Füße angepasst sein müssen, kosten mindestens 500 Euro. Mit Helm, Schonern, Brustpanzer, Handschuhen, „Sackschutz“ und Trikot blättert man für eine Eishockeyausrüstung einen vierstelligen Betrag hin. „Für die, die bei uns mal reinschnuppern wollen, haben wir zwar ein paar Grundausstattungen zum Probieren. Entscheidet man sich für unseren Sport, sollte man aber wissen, dass man diese Kosten für die Ausstattung tragen muss.“

Die Eishockeysaison dauert von November bis März. Dabei spielt die Herrenmannschaft regelmäßig in der Malchower Eishalle gegen Teams der Ostseeliga. In der letzten Saison waren fünf Mannschaften in der Landesliga. Das Training findet mittwochs von 19 bis 21 Uhr statt. „Meist wird einfach gespielt. Coach Stefan Rentz beobachtet und gibt bei Bedarf Tipps oder wertet Spielzüge aus“, sagt Robert Benz.

Das Training der Kinder und Jugendlichen, für das Eishallenleiter Martin Noffz verantwortlich ist, läuft ein wenig anders. Der Nachwuchs, zu dem auch einige Mädchen gehören, lernt erst die Grundlagen: Laufen vorwärts und rückwärts, Passen, Schießen, Verteidigen. Bewegung mit dem Puck. Neben einer gewissen Fitness gehört auch die Fähigkeit, das Spiel zu lesen. Für Robert Benz ist es aber die Motivation, die in den entscheidenden Momenten den Unterschied macht: „Wir „Wölfe“ lieben unseren Sport und haben Spaß am Eishockeyspiel. So sind wir fast unschlagbar!“