Wir sind eine Musizierschule

Waren (-lke). Ein ganz besonderes Jahr liegt vor der Warener Musikschule. In diesem Jahr feiert sie das 70. Jahr ihres Bestehens. Alles fing 1955 an, als man hierzulande intensiv am „Aufbau einer sozialistischen Volkskultur in der DDR “ arbeitete. Vor Ort in Waren wurden Richard Müller und Walter Habeck damit beauftragt, den Aufbau einer „Volksmusikschule/Volkskunstschule“ zu initiieren. Unterrichtet wurde damals, gerade mal 10 Jahre nach Ende dieses schrecklichen Krieges, unter räumlich schwierigen Bedingungen: in einem Hinterzimmer der Gaststätte „Zur Traube“, in den Schulen der Stadt oder aber auch in der Bodenkammer des Gewerkschaftshauses. Ab 1962 arbeitete man als Musikschule mit Außenstellen in Malchow und Röbel. Was unter so einfachen, schwierigen Bedingungen begann, entwickelte sich ganz großartig, wie uns Ursula Linke, Leiterin der Kreismusikschule Müritz, bestätigte. In den lichtdurchfluteten Räumen der ehemaligen Fritz-Reuter-Schule befindet sich die Einrichtung seit 2003. 19 hauptamtliche und 7 Honorar-Lehrkräfte unterrichten hier rund 700 Schüler. Dabei reicht die Altersspanne von 3 bis 88 Jahren, wobei natürlich der größte Anteil Kinder und Jugendliche ausmacht. „Wir sind eine Musizierschule“, erläutert Ursula Linke das Leitbild der Einrichtung. Der Spruch stammt von Siegfried Stolte, einem ehemaligen Einrichtungsleiter, der die Entwicklung der Musikschule entscheidend mitgeprägt hat. „Wir bieten sehr viele, unterschiedliche Ensembles mit den verschiedensten Instrumenten an, in denen die Schüler und Schülerinnen ihr musikalisches Können unter Beweis stellen dürfen.“ Ursula Linke, die selbst von 1973 - 1981 die Grundlagen ihres musikalischen Könnens an eben dieser Schule erwarb, wirkt seit 1990 als Lehrerin und seit 2014 als Leiterin an der Kreismusikschule Müritz. Sie verweist auf einige Höhepunkte im vor uns liegenden Jubiläumsjahr. Am 22.März um 18.00 Uhr gibt der Chor „Quod Libet“ unter Leitung Karin Günthers im Jost - Reinhold - Saal das Ergebnis intensiver Probenarbeit zum Besten. Dem schließt sich am 17. Mai im Bürgersaal in Waren um 15.00 Uhr ein großes Festkonzert mit den großen Ensembles an. Am 24. Mai werden Schüler, Lehrer und Freunde der Musikschule auf einem Hoffest das Jubiläum feiern. Zu diesem Event kommen dann die kleineren Ensembles mit jüngeren Musikern zum Einsatz. Am 19. Juni erfolgt im Rahmen der Warener Musiktage die Eröffnung einer Ausstellung im Warener Rathaussaal, die dann den Sommer über Warener und ihre Gäste über die Entwicklung der Musikschule in Waren informiert. Viele ehemalige Musikschüler haben in ihren Erinnerungen „gekramt“ und viel Material beigetragen. Ursula Linke freut sich sehr über das angenehme, sehr gute Arbeitsklima im Kollegium, über das Wirken des sehr engagierten Fördervereins und über die ausgezeichneten Arbeits- und Lernbedingungen im jetzigen Domizil. Ebenso ist sie stolz über die Erfolge, die „ihre“ Musikschüler bei verschiedenen Wettbewerben erreichen. Immer wieder kommen auch Ehemalige, um hier ein Konzert zu geben. Als Beispiel nennt uns Frau Linke das Geistertrio. Und dass Kinder, deren Eltern und Großeltern hier schon musikalisch geprägt wurden, jetzt ebenfalls das Spielen eines Instruments erlernen, sieht sie eindeutig als Qualitätsmerkmal für die gelehrten Inhalte, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie selbst versteht sich als Teamplayer, ob im Kollegium oder als Mitwirkende bei den Stadtstreichern. Herzlichen Glückwunsch, Kreismusikschule! 70 Jahre Musizieren in Waren.