Yannis Achtenhagen, Hausherr, erklärt den Schülern das Brechen (Falten) von Servietten
Nach der Vorspeise, ein feiner Salat, gab es Pasta
Die Viertklässler der Burgschule Wredenhagen mit Lehrerin Silke Böttcher erlebten Tischkultur hautnah
Röbel/Ludorf (at).Mit ihrem schönsten Outfit herausgeputzt, machten sich am 17. März die Viertklässler der Burgschule Wredenhagen mit ihrer Lehrerin auf den Weg zum „Jungen Morizanermahl“ ins Gutshaus Ludorf. Bereits zum achten Mal luden der Lions Club Müritz und der Rotary Club Waren (Müritz) zu dieser besonderen Veranstaltung ein, bei der Kinder auf spielerische Weise Tischkultur und gutes Benehmen erlebten.
Yannis Achtenhagen betonte die Wertschätzung des Essens und wie man es zelebrieren sollte – es sich schön zu machen, beispielsweise mit speziell gefalteten Stoffservietten. Diese konnten die Schüler vor Ort direkt ausprobieren. „Das war so ein Hut“, verriet die zehnjährige Haylie und meinte damit die „Bischofsmütze“, die aus den Stoffservietten gefaltet bzw. gebrochen wurde.
„Cool fand ich die Schnitzeljagd durchs Haus“, sagte Emely. Beide hatten ihre hübschesten Kleider für diesen Tag herausgesucht und sogar ein wenig Rouge aufgelegt. „Da haben wir eine Menge ausgestopfter Tiere gesehen.“
Ein stilvoll gedeckter Tisch krönte das gemeinsame Mahl. Dabei lernten die Kinder erste Regeln der Tischkultur und des Knigge, etwa wie man sich am Tisch angemessen verhält. Zum Beispiel, wo welches Besteck liegt und dass das Begrüßungsbrot mit den gereichten Dips erst gebrochen und dann bestrichen wird. „Oh, das schmeckt wie bei meiner Oma“, meinte Anni, als sie sich genüsslich den Joghurt-Zitronen-Dip auf das frische Brot strich. Wer wem nun das Rezept verraten hat, bleibt im Verborgenen.
„So einen Salat kenne ich gar nicht“, staunte ein Schüler beim Anblick des ersten Gangs. Der Hotelier erklärte nicht nur die Herkunft und Bekömmlichkeit der Speisen, sondern sprach auch über die bewusste Art des Genusses – Mahlzeiten sollten nicht vor dem Fernseher oder mit dem Handy eingenommen werden. Ebenso sei eine korrekte Haltung wichtig: Hände auf den Tisch, aufrecht sitzen und die Gabel zum Mund führen.
Der Hauptgang, bestehend aus Pasta mit Tomatensauce oder Bolognese, wurde in mehreren edlen Terrinen serviert. Dadurch mussten die Schüler höflich miteinander kommunizieren und lernten das richtige Auffüllen der Teller.
Lehrerin Silke Böttcher zeigte sich erfreut über den gelungenen Vormittag, zumal dieser beinahe wegen des Busstreiks ins Wasser gefallen wäre.
„Heute ist der Tag, an dem wir wieder beste Freundinnen sind“, meinten Hanna und Svea, die einträchtig nebeneinandersaßen und strahlend eine „zehn von zehn“ für das Menü vergaben.