Titel Logo
Müritz Tipp
Ausgabe 7/2024
Regionales/Aktuelles
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Die Jugend mischt mit

Am Start - der Jugendbeirat formiert sich in der zweiten Runde für Röbel

Erstes Kennenlernen und Austausch von und mit Röbelern

Auftakt für den Jugendbeirat Röbel am 5. April - Informationen gab es von Birgit Müller von der Akademie der Kinder- und Jugendparlamente Güstrow

Röbel (at). Der Auftakt ist gemacht: Anfang April fanden rund 30 Jugendliche und interessierte Bürger im Haus des Gastes Röbel zusammen, um die künftige Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an kommunalen Planungen und Vorhaben zu besprechen.

Das neue Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz - KiJuBG M-V beschreibt die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen bei Entwicklungen und Projekten, die ihre Interessen berühren und gibt die Richtlinien vor.

Birgit Müller von der Akademie der Kinder- und Jugendparlamente Güstrow schaut auf langjährige Erfahrungen im Bereich Jugendarbeit und lud alle Teilnehmer zu einem proaktiven Workshop ein.

„Wir wollen nicht vorgeben, eher begleiten“, so Birgit Müller, sie sieht eine große Chance, dass Kinder und Jugendliche sich in das politische Geschehen ihrer Stadt mit einbringen. Auch Bürgermeister Matthias Radtke steht der Gründung eines Jugendgremiums positiv gegenüber: „Wir freuen uns, wenn sich junge Menschen in die Stadtentwicklung einbringen.“ Weitere Gäste neben dem Bürgermeister waren Riana Radbruch vom Finanzausschuss, Dirk Müller und Christian Leonhardt vom Kulturausschuss sowie Diana Kleemann, Schulsozialarbeiterin und Röbeler Bürger, die den Jugendlichen Rede und Antwort standen.

Ziel des Workshops war, zunächst den Aufbau von Kinder- und Jugendgremien zu erörtern, um dann die Weiterbildung und Vernetzung zu unterstützen und somit die demokratische Teilhabe zu stärken.

Birgit Müller begleitet seit fünf Jahren das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) der Inselstadt Malchow, deren Mitglieder auch zugegen waren und ihre Erfahrungen einbrachten. So wurde in Malchow schon einiges auf die Beine gestellt, wie zum Beispiel Organisieren eines Fußballturniers oder die Verschönerung des Schulhofes, weiß Emmy Tesarsch, 19 Jahre, Schülerin der Fleesenseeschule und Mitglied des KiJuPa Malchow zu berichten.

Die Vorarbeit für die finanziellen Mittel ist getan: Die vom LAGuS MV bereitgestellten Mittel aus dem Strategiefonds MV für Kinder- und Jugendbeteiligung in Höhe von 13.700 Euro sind bereits beantragt, damit können beispielsweise Sach- und Personalkosten bestritten werden, so Bärbel Krugmann vom Jugend und Sport/Sanierungsmanagement Röbel. Einzelprojekte können vom Landkreis gefördert werden, meint Krugmann zuversichtlich.

„Ich möchte in Röbel etwas bewegen und bin durch Freunde in Waren und Berlin inspiriert“, sagt Sabrin, Schülerin des Schulcampus Röbel. Auch wurde das Vorurteil, ein Mitspracherecht gälte nur für elitäre Schüler, aus dem Weg geräumt: Denn grundsätzlich haben alle Jugendlichen im Alter von 11 – 21 Jahren die Chance, sich einzubringen. So einigten sich die Schüler bei ihrem zweiten Treffen. Die Bedürfnisse klar erkennen und weitergeben sowie mehr Eigenverantwortung wünschten sich die meisten der Teilnehmer. Ein eigener Raum für regelmäßige Treffen, mehr Freizeitangebote auch outdoor, regelmäßige Workshops und die Verbindung von Schule mit den Stadtvertretern, waren weitere Anliegen der jungen Leute.

„Viele brauchen erst mal das Gefühl, etwas bewirken zu können“, meint Birgit Müller. „Wir schaffen das Vertrauen.“

Beim zweiten Treffen am 9. April im Sitzungssaal des Röbeler Rathauses mit Birgit Müller und dem Bürgermeister Matthias Radtke stand fest: Der Jugendbeirat Röbel wird sich mit 15 Mitgliedern aus dem Amtsbereich Röbel aufstellen und wird beim nächsten Treffen die Satzung und Wahlen definieren. Die Wahlen sollen noch in diesem Schuljahr erfolgen. Damit hat der Jugendbeirat das Rederecht bei Stadtvertretersitzungen, kann dort Anträge einbringen und erhält die Möglichkeit an Veranstaltungen im Landtag wie beispielsweise „Jugend fragt nach“ teilzunehmen. Klar ist, bewirkt werden kann nur etwas, wenn MIT Menschen und nicht über Menschen geredet wird.