Elke Lemcke überreichte dem Vorsitzenden des Kulturausschusses, Dr. Dirk Müller eine Unterschriftensammlung mit 270 Unterschriften zum Erhalt der Bibliothek
Röbel (at). „Das Einzige was man unbedingt wissen muss, ist der Standort der Bibliothek“ - dieser Satz von Albert Einstein steht für das städtische Haus in Röbel, auf das nicht nur Nachbarstädte bewundernd schauen.
Wichtigster Punkt auf der Sitzung des Kulturausschusses Röbel in der vergangenen Woche war die Frage des Fortbestandes der Bibliothek in Röbel: Die Mitte Juli auslaufende Förderung für die halbe Stelle der derzeitigen Mitarbeiterin, Frau Schult, und die damit verbundene Gefahr, diesen wunderbaren Ort der Begegnungen und des Austausches mit nur einer Person nicht mehr aufrecht erhalten zu können, ließ zahlreiche Gäste in das Lesezimmer der Bibliothek erscheinen. Auch Mitglieder des neu gegründeten Jugendbeirates Röbel zeigten großes Interesse.
Als kultureller Mittelpunkt und kommerzfreie Zone für Kinder und Jugendliche darf diese Einrichtung in Röbel nicht verloren gehen. Die Arbeit der Schulen fiele weg, ein sicherer Treffpunkt für alle Altersgruppen wäre nicht mehr vorhanden, so die engagierte Röbeler Bürgerin Elke Lemcke Sie überreichte dem Vorsitzenden des Kulturausschusses, Dr. Dirk Müller eine Unterschriftensammlung mit 270 Unterschriften, die zum Erhalt des Hauses aufruft. Silvio Witt, Vorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes M-V und Oberbürgermeister von Neubrandenburg unterstrich in seinem Vortrag den wichtigen Beitrag zum Kulturleben einer Bibliothek. Eine Bibliothek ist neben der Ausleihe auch ein Zuhause für viele Menschen, sichert die Basisqualifikation von Schülern und fördert die Medienkompetenz. Rund 71.155 Ausleihen und 42 Veranstaltungen jährlich sowie die Aktualität des Bestandes sind Alleinstellungsmerkmale für das Haus. Allerdings sieht Witt auch den Erhalt der Bibliotheken im Land in Gefahr, wenn staatliche Förderungen fehlen. So wäre die letzte Möglichkeit eine Gründung eines Fördervereins, um eine Schließung wie sie bereits in Grimmen und Grabow passierte, zu umgehen.
Röbels Bürgermeister, Matthias Radtke, versicherte, dass mit Hochdruck an einer finanziellen Lösung zum Erhalt der zweiten Mitarbeiterstelle gearbeitet wird. So sei unter anderem eine Umlage auf die umliegenden Gemeinden oder eine Vereinsgründung im Gespräch.