Viele der Besucher versetzten sich zurück in ihre Schulzeit - Bauamtsleiter Reiko Tulke erklärt die getätigten Baumaßnahmen
Die kreativ gestalteten Horträume bereichern die Nachmittagsgestaltung der 60 Hortkinder
Bürgermeister Matthias Radtke bei einer der drei Führungen durch das "Schinko-Hus", welches mit Grundschule, Begegnungszentrum, Hort, Musikschule und Vereinsräumen jung und alt vereint
Viele Plätze erinnern an den Röbeler Künstler Werner Schinko
Die Horträume präsentierte Leiterin Birgit Schulz (hinten links im Bild)
Fliesen mit Geschichte - die Fliesen für den Fußboden wurden in der Fliesenfabrik Röbel in den 50er Jahren gefertigt und sind bis heute alltagstauglich
Röbel (at). Die Sonne lachte vom Himmel an diesem schulfreien Samstag – und dennoch strömten am 26. April zahlreiche Menschen ins Begegnungs- und Grundschulzentrum, kurz BGZ, nach Röbel. In der Aula der Grundschule versammelten sich ehemalige Schülerinnen und Schüler, alte Weggefährten sowie interessierte Gäste zur feierlichen Eröffnung. Zwischen herzlichen Wiedersehen und angeregten Gesprächen fanden sachkundige und neugierige Besucher schnell Anschluss an die Führungen, die von Bürgermeister Matthias Radtke, Bauamtsleiter Reiko Tulke und Schulleiterin Sylvia Herse geleitet wurden.
Vier Jahre Bauzeit bei laufendem Schulbetrieb forderten Zeit, Nerven – und ein deutlich höheres Budget. „Ein über 60 Jahre altes Gebäude birgt immer wieder Überraschungen“, berichtete Reiko Tulke. Den Anfang nahm alles mit einem Protestplakat zweier Lehrerinnen bei einer Stadtvertretersitzung mit der Aufschrift: „Es stinkt!“ – ein Hinweis auf die unzumutbaren Zustände der damaligen Toilettenanlagen.
Mit Beginn der Renovierungsarbeiten zeigte sich schnell: Der Sanierungsbedarf war weitaus größer als zunächst angenommen. Immer mehr Mängel traten zutage, das Gebäude war von der Zeit gezeichnet, frühere Bauweisen entsprachen weder aktuellen Standards noch gesundheitlichen Anforderungen. Die ursprünglich eingeplanten fünf Millionen Euro, für die Fördermittel bewilligt worden waren, reichten nicht aus. Pandemiebedingte Lieferengpässe und die Energiekrise ließen die Kosten schließlich auf 8,5 Millionen Euro steigen. Die Mehrkosten trug die Stadt – denn, so Bürgermeister Radtke: „Der Erhalt unserer Schullandschaft hat oberste Priorität.“
Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein modernes, barrierefreies und multifunktionales Schulgebäude öffnet sich nun für alle Generationen. Die Grundschüler lernen in hellen, farbenfroh gestalteten Räumen, genießen ihre Pausen in einer gemütlichen Leseecke und nutzen einen neu gestalteten Schulhof mit vielfältigen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Der integrierte Hort bietet zahlreiche Freizeitangebote – vom gemeinsamen Kochen bis hin zu kreativen Projekten. Auch die Musikschule hat im rechten Flügel ihren Platz gefunden, was die Wege für Schüler und Eltern deutlich erleichtert.
Ein Raum der Begegnung entstand in der ehemaligen Hausmeisterwohnung: Er kann künftig von Vereinen genutzt und angemietet werden. Im Dachgeschoss ist ein Atelier eingerichtet, das bereits teilweise genutzt wird.
Die Erweiterung der Turnhalle rundet das Gesamtbild ab: Der Anbau mit einer 175 Quadratmeter großen Stahlkonstruktion und prall- sowie schallgeschützten Wänden schafft optimale Bedingungen für alle Altersgruppen und Sportarten – von Schulturnen über Vereinssport bis hin zu Fitnesskursen. An dieser Stelle sei allen beteiligten Firmen, Mitwirkenden und besonders Lehrern, Schülern und Eltern gedankt.