Titel Logo
Müritz Tipp
Ausgabe 9/2025
Regionales/Aktuelles
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Glienholz: Hören – sehen – genießen

Über 70 Besucher nutzten das frühlingshafte Wetter zur traditionellen Wanderung im Glienholz bei Röbel

Nach Worten der Begrüßung durch den Bürgermeister stimmten alle in das "Mecklenburger Heimatlied"

Auch das hat Tradition: die Hörner der Müritzer Jagdhorngruppe erklangen pünktlich um 10 Uhr

Revierförster Martin Neumann teilt Wissenswertes über die Waldbewirtschaftung und einheimische Gehölze mit den Gästen

In zwei Gruppen ging es gegenläufig um den Gliensee

Revierförster Martin Neumann mit Kursleiterin "Waldbaden - Achtsamkeit in der Natur" Annett Freese

Die Kameraden der Röbeler Feuerwehr scheuten keine Mühe und luden zur leckeren Erbsensuppe ein

Traditionelle Frühjahrswanderung im Glienholz bei schönstem Wetter

Röbel (at). Die Buche lockt mit ihrem jungen Grün, die Vögel zwitschern und die Sonne bahnt sich mit Kraft durch das wachsende Laubdach und wärmt die wintermüden Glieder. Wenn nicht jetzt, wann dann? Über 70 wanderlustige Bürger aus Röbel und Gemeinden nahmen die Einladung des Röbeler Bürgermeisters und des Forstamtes Wredenhagen an und begaben sich am Samstag des letzten Aprilwochenendes auf den Weg zum Treffpunkt Kroneiche. Begrüßt durch den Bürgermeister und die Müritzer Jagdhornbläser wurde zur Einstimmung das „Mecklenburger Heimatlied“ gesungen, bevor sich die wanderbeschuhten Füße ihren Weg durch die grüne Lunge Röbels bahnten.

Gemeinsam mit dem für das Glienholz verantwortlichen Revierförster Martin Neumann und der Waldpädagogin Victoria Schenk, formierten sich zwei Gruppen. Familien mit Kindern und Interessierte starteten eine Rätselreise mit Victoria Schenk durch den Wald um den Gliensee.

Eine weitere Gruppe scharte sich um den Revierförster Martin Neumann und erfuhr Wissenswertes über die Waldbewirtschaftung und einheimische Gehölze.

So manch einer tippte bei der Frage „Zu welchem Baum gehört dieses Blatt?“ siegessicher auf einen heimischen Spitzahorn und wurde eines Besseren belehrt: Es war der Baum des Jahres 2025 – die Roteiche mit Ursprung in Amerika. Diese Sorte ist neben der einheimischen Traubeneiche, der Stieleiche und weiteren Eschensorten pilzresistent und daher sehr wichtig für die Vielschichtigkeit des Waldes, weiß der Revierförster zu erzählen.

Gerade der sortenreiche Wald sei eine gute Grundlage für die die Stabilität, so Neumann weiter, die Vielfalt an jungen Sorten von Waldahorn, Birken Buchen und Nadelgehölzen stärken den Bestand und tragen zur Selbstverjüngung bei.

Auch wenn einiges an Holz für die Möbelherstellung genutzt wird, sei der Fokus darauf gerichtet, möglichst wenig Schaden durch den Einsatz der Forstmaschinen wie Harvester anzurichten.

Einige Flachwurzler sind in ihrer Stabilität durch Trockenheit beeinträchtigt und somit windanfälliger, die teils entwurzelten Bäume verbleiben im Wald, um dem Boden durch natürliche Verrottung und Nährstoffanreicherung zu helfen.

Damit der Baumbestand erhalten bleibt, haben unter anderem im vergangenen Jahr 170 Mitarbeiter der Sparkasse Röbel 3.000 junge Bäume wie Stieleiche Weißtanne, Wildkirsche gepflanzt. Eine Aktion, die bei dem kalten Novemberwetter eine große Herausforderung war, betonte Bürgermeister Radtke.

Frieren musste niemand bei der Wanderung um den Gliensee, die Sonne lugte durch die Blätter und am Ende wartete die Mannschaft der freiwilligen Feuerwehr mit leckerem heißem Erbseneintopf für alle Beteiligten. Dafür standen die Kameraden bereits zu frühester Stunde am Kochtopf - ein gelungener Abschluss eines schönen Vormittages.

Übrigens: Haben Sie schon einmal den Wald als Quelle der Stille erlebt? Beim angeleiteten Waldbaden tauchen wir achtsam in die Natur ein – mit sanften Bewegungen aus Yoga und Qi Gong, stillem Atem, offenen Sinnen und kreativen Momenten wie LandArt. So kehrt Ruhe ein – und der Entdeckergeist unserer Kindheit erwacht aufs Neue. Annett Freese, Kursleiterin „Waldbaden“ bietet Schnupperkurse unter www.waldgefluester.me