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Müritz Tipp
Ausgabe 9/2025
Regionales/Aktuelles
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Verkehrswissen schützt Kinderleben – schon ab der Grundschule

Die leuchtenden Warnwesten, gesponsert von der "Flotte für Bürger" Röbel, übereicht von Paul Ronnecker, Vater eines Schülers und Mobilitätsmanager rechts im Bild

STOP heißt anhalten und absteigen

Bianka Schröder, Präventionsbeamtin Polizeiinspektion Neubrandenburg zeigt wie es geht - rechts im Bild Horst Schuldt, Polizist im Ruhestand

Röbel (at). „Bei der nächsten Möglichkeit, rechts abbiegen!“, tönt die kräftige Stimme von Horst Schuldt über das Areal des Verkehrsgartens am Glienholzweg in Röbel. Der ehemalige Verkehrslehrer und Polizist beobachtet genau, wie ein Viertklässler – noch etwas wackelig – mit ausgestrecktem Arm den Richtungswechsel ankündigt. Die Strecke war zuvor besprochen und gemeinsam abgelaufen, nun folgt die praktische Prüfung auf dem Fahrrad.

Im Verkehrsgarten ist eine Miniaturausführung eines Straßenbildes auf die Steine gezeichnet, Verkehrsschilder säumen die Wege – ideale Bedingungen, um reale Verkehrssituationen gefahrlos zu üben. Die 4. Klasse der Grundschule Röbel ist mit 25 Kindern und eigenen Fahrrädern gekommen. Im Rahmen des Sachunterrichts absolvieren sie ihre Fahrradprüfung.

Die Verkehrserziehung beginnt bereits ab der 1. Klasse und gehört fest zum Lehrplan, erklärt Klassenlehrerin Heike Brömel. Sie umfasst eine theoretische Vorbereitung mit fünf bis sechs Unterrichtseinheiten sowie eine praktische Prüfung, durchgeführt in Kooperation mit der Verkehrswacht.

Beim Parcours werden die Kinder von Präventionsbeamtin Bianka Schröder, ihrer Kollegin Christin Winter von der Polizeiinspektion Neubrandenburg sowie dem ehrenamtlich engagierten Horst Schuldt begleitet. Unterstützt wird das Team von freiwilligen Elternhelfern, die die Fahrweise der Kinder anhand eines Bewertungsbogens beurteilen.

„Die sind aber streng“, raunen einige Kinder – und das mit gutem Grund, wie Bianka Schröder betont: „Im Straßenverkehr lauern viele Gefahren. Umso wichtiger ist es, dass Eltern ihre Verantwortung ernst nehmen.“ Genauso entscheidend sei es, das richtige Verhalten regelmäßig zu üben und zu festigen. Denn: „Dafür gibt es keine App – das ist das wahre Leben.“

Damit solche Trainings auch in Zukunft stattfinden können, braucht es engagierte Mitwirkende: Die Verkehrswacht sucht dringend freiwillige Helferinnen und Helfer, um die wichtige Arbeit der Verkehrserziehung weiterhin stemmen zu können.

Wer die Prüfung besteht, erhält zum Abschluss stolz seinen Fahrradausweis – und zusätzlich eine leuchtend gelbe Warnweste, gesponsert von der „Flotte für Bürger“ Röbel, übereicht von Paul Ronnecker, Vater eines Schülers und Mobilitätsmanager.