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Müritz Tipp
Ausgabe 9/2025
Regionales/Aktuelles
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Poesie am Bau

„Ich zeige mit meinem besonderen Blickwinkel die Poesie in der Architektur“, sagt Gerhard Metzschker über seine Fotografien



Malchow (bedi). „Jede Zeit hat ihre Architektur, die für eine spezielle Ausdrucksweise und Funktionalität steht“, sagte Malchows Bürgermeister René Putzar in seiner Begrüßung ans Publikum. Er richtete die Rede natürlich auch an die Organisatorin Ingrid Kass und den Fotografen Gerhard Metzschker selbst. Der gebürtige Hallenser und jetzige Berliner Metzschker, trotz seiner 90 Jahre agil und redegewandt, ist der Malchower Fotoszene seit fast 60 Jahren verbunden. „Architekturen“, die am 8. Mai eröffnet wurde, ist die aktuelle in einer losen Folge von Ausstellungen, die der Fotograf in Malchow gezeigt hat. Sie besteht aus einer zweistelligen Zahl Fotos, die bis zum 25. Juli ohne Glas, aber mit weißen und schwarzen Passepartouts im Foyer des Seniorenzentrums zu sehen sein wird. Die Bilder seien im Zeitraum von zehn Jahren entstanden, erzählte Gerhard Metzschker.

Auf den Fotos sind Häuser, Brücken, Wege und Straßen zu sehen, aber auch wirkungsvolle Details wie Laternen oder Einblicke in Höfe. Metzschker fotografierte in Berlin, Halle, Passau oder Greifswald. Auch eine Impression der Malchower Kirche ist dabei. Andere Bilder sind im Ausland aufgenommen: in Irland, Spanien, den USA, Frankreich oder Kroatien. Einige wenige sind schwarz-weiß, wie die Komposition aus an der Wand hängenden Fahrrädern aus Berlin. Die meisten zeigen Farbe - teils in Kombination mit schwarz-weißen Elementen. „Ich benutze die Farbe, um Blicke zu lenken“, erläuterte der Fotograf. Bei seinem Rundgang demonstrierte er das am Abbild einer Toreinfahrt: Der Torbogen ist in Grautönen gestaltet, damit das sonnenfarbige Haus umso besser hervortritt, zu dem man gelangt, wenn man den Bogen passiert. Denn auf dieses kommt es an.

Gerhard Metzschker wünscht sich, dass die Betrachter der Bilder sagen: „So habe ich das noch nie gesehen!“ Dafür bearbeitet der Fotograf die Bilder zu Hause am Rechner nach, nimmt alles Überflüssige, Ablenkende weg, so dass am Ende das Wesentliche übrig bleibt. „Ich möchte erreichen, dass der Betrachter Sympathie für all diese Bauten empfindet.“